Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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• Brennpunkte bezeichnen zum Beispiel Knotenpunkte wie Kreuzungen,<br />
Überlagerungspunkte baulicher Konzentrationen, die die Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen.<br />
• Merkzeichen oder die „Points of Interests“ können Bauwerke oder auch<br />
natürliche Begebenheiten sein, die nach Klarheit, Einmaligkeit, Bizarrerie und<br />
vieles mehr bewertet werden können.<br />
• Negativmerkmale müssen in die Betrachtung ebenso wie die oben eher<br />
positiv besetzten Merkmale miteinbezogen werden. Beispielhaft wären dies<br />
Verwirrungspunkte, Stauungen Orientierungslosigkeit.<br />
Die Reaktionen auf die Verwendung dieser Technik waren teilweise sehr negativ. Von<br />
der Tatsache, dass das Zeichnen nicht von jedermann perfekt ausgeübt werden kann,<br />
bis hin zu dem Umstand, dass es zeichnerisch eigentlich nicht möglich sei,<br />
Wahrnehmungsinhalte zu erfassen und das Abzeichnungsverfahren eine<br />
wissenschaftlich nicht haltbare Gleichsetzung mit der Wirklichkeit bedeuten könne, da<br />
nur Ausschnitte aufgenommen werden [FRANKE 1980]. Lynch selbst beurteilt seine<br />
Methode, trotz des Glaubens an sie, eher kritisch. So äußert er sich zu den Erfahrungen<br />
aus diesen visuellen Studien [LYNCH 1972 in KRAUSE 1974]:<br />
• Bei den Bearbeitern herrschte eine große Verwirrung über die Bedeutung<br />
und richtige Verwendung der Fachtermini<br />
• Vielfach wurden in den Studien negierbare Details aufgenommen wie<br />
Gartentüren oder Gebüsche. Eine solide Basis, auf deren Grundlage die<br />
Analysen getätigt werden könnten, wurde dagegen leider nur teilweise<br />
erarbeitet<br />
• Die Verbindung zwischen den Analysen und der Gestaltung sei nur schwach<br />
ausgeprägt. Viele der Aussagen zum Thema Gestalt hätten auch ohne diese<br />
Voruntersuchungen getätigt werden können<br />
• Alle aufgenommenen Daten sind Aufnahmeparameter von<br />
„gestaltungsorientierten Fachleuten“. Dementsprechend stehen die<br />
Ergebnisse nicht für die Allgemeinheit<br />
• Teilweise verwirrten die Ergebnisse die Beamten von der Stadt. Lynch erklärt<br />
dies, mit einer zu engen Fokussierung auf die Methode im Allgemeinen, ohne<br />
über die wirklichen Bedürfnisse der städtischen Planung nachzudenken.<br />
Davon unabhängig haben die Mental Map Verfahren trotzdem ihre Bedeutung<br />
erlangt [STREICH 2005:307]. Streich wagt zudem die Prognose, dass durch die<br />
Koppelung von geografischen Informationssystemen in Verbindung mit GPS-<br />
Navigation und GPS–Tracking diese Methode positiv beeinflusst wird, da die<br />
Datenaufnahme nicht mehr anhand von Erinnerungsfragmenten einzelner Personen<br />
durchgeführt wird, sondern dass diese digitalen Methoden gewissermaßen ein<br />
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GPS