Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
durch seinen Aufsatz „What is Web 2.0“ [O’REILLY 2005]. Durch die Beschreibung und<br />
Auswertung aktueller Webphänomene kam er zu dem Schluss, dass bereits ein<br />
Umbruch in der Art und Weise, wie Benutzer mit dem Internet umgehen, eingetreten<br />
ist. Weiterhin stellt er auch fest, dass auch die Anbieter von Netzservices den Benutzer<br />
als aktiven Teil und Inhaltserzeuger des Internets betrachten.<br />
Durch die Google Suchmaschine wurde ein Internetdienst geschaffen, der dem<br />
Benutzer einen Websuche-Service kostenlos ohne über anbietet. Zu sehen bekommt<br />
der Anwender nur das Einstiegsportal; die Programmierung des eigentlichen Inhaltes<br />
geschieht von der Öffentlichkeit unbemerkt im Verborgenen. Im Sog dieser<br />
Entwicklung entstehen große Online Community Portale wie Flickr, YouTube,<br />
Weblogs und Wikis, die einzig einen Webbrowser und keine weitere Software mehr für<br />
die Bedienung benötigen.<br />
Viele urbane Funktionen sind in das World Wide Web abgewandert; die Stadt verliert<br />
dadurch zunehmend ihre urbanen Attribute [WISNIOWSKI 2006:83]. Es entsteht eine<br />
bipolare Öffentlichkeit, die zugleich klassisch physisch und virtuell progressiv ist. Die<br />
klassische urbane Öffentlichkeit ist gekennzeichnet durch lokale, reale Verortung und<br />
durch die prinzipielle Zugänglichkeit von Informationen. Die benutzten Medien sind<br />
eine Informationsquelle, die von Distributoren mit redaktionellen Filtern belegt sind.<br />
Mithilfe von Web2.0 Techniken können diese Filter und sonstige Defizite allerdings<br />
umgangen werden. Damit können Informationen prinzipiell durch die leichtere<br />
Zugänglichkeit und Bedienung der Publizierungstechniken demokratisiert werden<br />
[WISNIOWSKI 2006:83]. Der entstehende „Regionaljournalismus“ ermöglicht eine<br />
objektive Auseinandersetzung von Informationen außerhalb der traditionellen<br />
Medien und Distributionswege. Zunehmend wird diese auch „Grassroot-Journalism“<br />
genannte Erscheinung auch ein Teil der traditionellen Medienöffentlichkeit. Jedoch ist<br />
festzustellen, dass die Keimzellen kreativer Gedankengänge, die kreativen Milieus, sich<br />
von Stammkneipen in die Online Community und Bloggerszene verlagern.<br />
Gibt es bis dato viele Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen des Internets allgemein<br />
auf die Stadtplanung befassen, so sind breite Untersuchungen inwieweit neue Online<br />
Dienste die Stadtplanung beeinflussen noch die Ausnahme. Einen Beitrag dazu liefert<br />
die Arbeit „Beteiligungsprozesse und digitale Medien-Wikis, Weblogs & Co als neue<br />
Formen des Dialogs in der räumlichen Planung?“ [SCHÄFER 2006]: Projekte aus<br />
Leitbildentwicklung (z. B. Familienfreundliche Stadt Hamburg), Stadtgestaltung (z. B.<br />
MAUERDIALOG BERLIN), Bürgerhaushalte (z. B. BÜRGERHAUSHALT ESSLINGEN) und<br />
der Planvorbereitung (z. B. KÖNIGSLUTTER), die technisch mit Online-Bibliotheken,<br />
Podcasts und mit Kommunikationstools wie Umfragen, Diskussionsforen, Chats, Wikis,<br />
interaktiven Karten und SMS betreut wurden, konnten ausgewertet werden. Ergebnis<br />
war, dass die zu Verfügung stehenden Komponenten untereinander und auch mit<br />
klassischen Medien kombiniert werden müssen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu<br />
erzielen. Über die Qualitätsverbesserung durch die neue Form der Online Partizipation<br />
[9]<br />
Die Stadt im Netz