Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Planning intelligence<br />
Städtebauliche Strukturplanung<br />
Um die komplexen Zusammenhänge bei der Stadtstrukturplanung verstehen und<br />
sinnvoll bearbeiten zu können bedarf es einer entsprechenden Informationsgrundlage.<br />
Diese Grundlage umfasst nicht nur eine reine Rohdatensammlung sondern<br />
muss auch das Wissen als strategische Information für die Planungsentscheidung mit<br />
einbeziehen. Diese Informationsgrundlagen werden in der angelsächsischen Literatur<br />
qualitätvoll „planning intelligence“ genannt [KAISER/GODSCHALK/ CHAPIN 1995: 89].<br />
Die Informationsgrundlage kann grundsätzlich in drei Arten gegliedert werden<br />
[STREICH 2005: 247]:<br />
• Die empirische Grundlage, also das Wissen das bei den am Planungsprozess<br />
beteiligten Akteuren schon vorhanden ist<br />
• Das traditionelle analoge Informationsmedium wie analoge handgefertigte<br />
Karten und Akten sowie<br />
• Die digitalen Informationsmedien, die in computergestützten Planungsinformationssystemen<br />
vorliegen.<br />
Gerade die Kopplung zwischen empirischem Wissen und der Nutzung von digitalen<br />
Informationsmedien ist charakteristisch für die Wissensgesellschaft und stellt die<br />
eigentliche Anforderung an den Planer in der Wissensgesellschaft dar [STREICH 2005:<br />
247]. Grundlage für die Planung sind digitale Planungsinformationssysteme; in ihnen<br />
werden allgemein georeferenzierte Daten sowie Informationen und Modelle für die<br />
Planung archiviert und bereit gestellt. Das Kennzeichnungsmerkmal zu anderen<br />
digitalen Planungssystemen ist der Raumbezug, das heißt, alle Daten sind zumindest<br />
zweidimensional geografisch verortet. In der jüngeren Vergangenheit halten<br />
zunehmend dreidimensionale Rauminformationssysteme Einzug in die planenden<br />
Disziplinen. Vorreiter hierfür ist die Software Google Earth. Gerade Google Earth kann<br />
als Flaggschiff für ein zunehmendes Interesse seitens der Allgemeinheit gesehen<br />
werden, so dass der Raumbezug von Daten bzw. die Verortung von Daten nicht nur<br />
für die planende Zunft einen großen Wissenszuwachs bedeuten kann.<br />
Kennzeichnend für Planungsinformationssysteme ist die Aufbereitung von Wissen<br />
und Informationen nach folgenden Gesichtspunkten [KAISER, GODSCHALK, CHAPIN<br />
1995:89]:<br />
• Beschreibung historischer Abläufe und der bestehenden Sachlage<br />
• Prognosen zukünftiger Entwicklungen<br />
• Monitoring, Neuaufnahme und Interpretation von Veränderungen<br />
• Diagnose von Planungs- und Entwicklungsproblemen<br />
• Abschätzung und Bewertung von Planungserfordernissen<br />
• Modellierung von Beziehungen untereinander unter Berücksichtigung von<br />
äußeren Einflüssen und zufällig auftretenden Phänomenen