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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Nutzung kollektiver<br />

Intelligenz<br />

Phänomen Web 2.0<br />

Lösung millionenfach anwenden kann, ohne sich je zu wiederholen“ [ALEXANDER<br />

1995:X].<br />

Die Pattern Language versucht mithilfe von 253 vordefinierten Mustern (Patterns)<br />

eine Art Bauanleitung zu erstellen, mit deren Hilfe der Architekt oder Städteplaner<br />

komplexe Gebäude oder Stadtstrukturen erzeugen kann. Von Kritikerseite erntete<br />

Christopher Alexander für diese neue Entwurfsauffassung, Architektur alleine durch<br />

Muster zu kreieren, große Kritik. Zu starr, gar arrogant seien seine dogmatischen<br />

Entwurfsparameter. Gerade durch den im Buch verwendeten Ausspruch „Do not try to<br />

design on paper“ [ALEXANDER 1977:267], der das Bauen als Prozess sieht, bei dem der<br />

Entwurf erst auf der Baustelle entsteht und die dazugehörigen Pläne erst im<br />

Nachgang gezeichnet werden, wird die Theorie angreifbar. Der Planer sollte sich im<br />

Vorfeld seiner Arbeiten auf die Grundaussage Alexanders stützen: Die Pattern<br />

Language als Ideensammlung und Handlungsempfehlung zu nutzen, die jeweils<br />

immer wieder neu auf einen konkreten Ort als Baukasten angewendet werden kann<br />

und muss. Jedes Pattern sollte individuell transformiert werden, so dass neue Patterns<br />

für den jeweiligen Ort entstehen. Mithilfe dieser Methode kann in einem Art<br />

Baukastenprinzip qualitativ hochwertige Planung entstehen. Durch die strikte Anwendung<br />

der Prinzipien entstehen die sogenannten Mashups. Mashups sind neue<br />

Medieninhalte, die alleine durch die einwandfreie Neukombination von bestehenden<br />

Inhalten erzeugt werden.<br />

Diese Gedanken sind auch auf die Entwicklung von neuen Inhalten und Techniken im<br />

Internet übertragbar: Definiert man den Nutzer als Teil eines „Kleine-Welt-<br />

Netzwerkes“, der sich mit Gleichgesinnten auf einer bestimmten Plattform im Internet<br />

zusammen schließt, so können diese kleinen Zellen in ihrer Gesamtheit für ein neues,<br />

„intelligentes“ Internet stehen.<br />

Die Nutzung der kollektiven Intelligenz ist ein weiterer Aspekt, der Web 2.0-<br />

Anwendungen zu einer interessanten Technik im Planungsprozess macht. Hierbei<br />

steht der Gedanke im Hintergrund, dass durch das Miteinander in einer gemeinsamen<br />

Angelegenheit, das Wissen nicht des einzelnen sondern prinzipiell eines jeden Users<br />

im Internet zu einer Problemlösung herangezogen werden kann. Als Beispiele hierfür<br />

werden von O’Reilly die Technik des Verlinkens mit Hyperlinks, die Katalogfunktion in<br />

den Anfängen der Internetsuchmaschine Yahoo, die Page-Rank-Technik der Google-<br />

Suchtechnologie, das Geschäftsmodell des Internetauktionshauses eBay sowie die<br />

erstmals von Amazon eingeführte Produktbewertungsmethode genannt [O’REILLY<br />

2005].<br />

Das Vernetzen von Inhalten mit Hyperlinks ist hierbei eine Grundfunktionalität, ohne<br />

die das Internet gar nicht existieren könnte: Beiträge und Inhalte im Internet werden<br />

digital zu anderen Beiträgen in Beziehung gestellt, ähnlich den Synapsen im<br />

menschlichen Gehirn. Alle Inhalte im Internet stehen somit miteinander in Beziehung,<br />

so dass das Web auch als eine Art Gehirn angesehen werden kann. Durch das bewusst<br />

redaktionelle Eingreifen der Nutzer und durch Texteingabe in Beziehung setzen und

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