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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Cognitive Maps<br />

Mental Maps<br />

Emomap – Emotional Cartography<br />

Abbildung 119: Die Stockport Emotion Map, Erregungsintensität gekoppelt mit Anmerkungen und<br />

Zeichnungen der Bürger zu den sie betreffenden Themen in Stockport [Eigene Darstellung unter<br />

Verwendung von NOLD 2009:53/59]<br />

Von den kartografischen Inhalten wie auch von der Technik her erinnert gerade dieser<br />

letzte Ansatz stark an eine automatisierte Kognitive Karte von Kevin Lynch, die schon<br />

im Kapitel 2 vorgestellt wurde. Zur Rekapitulation: Lynch entwickelte diese Methode<br />

vor dem Hintergrund, dass die kognitive Forschung ergeben hatte, dass Menschen<br />

sehr gut in der Lage sind, sich Wege einzuprägen und diese Wege bei Bedarf<br />

wiederum abzurufen. Karteninhalte sind die bekannten Elemente Wege, Grenzlinien,<br />

Bereiche, Brennpunkte sowie Merk- oder Wahrzeichen. Vorherrschende Elemente in<br />

der Karte sind die Wege, die wie in eine Art Kanal in der Stadt wirken. In die Cognitive<br />

Maps sollen nach der Begehung auch subjektiv als angenehm oder unangenehm<br />

identifizierte Bereiche eingezeichnet werden [LYNCH 1965, siehe auch Kap. 2.7<br />

Stichwort „Mental Maps“].<br />

Als Bindeglied zwischen den Kognitiven Karten und den emotionalen Karten können<br />

die von Sorin Matei [vgl. hierzu MATEI, BALL-ROKEACH, QIU 2001] entwickelten Mental<br />

Maps genannt werden, die ihren Ursprung wiederum in den Arbeiten von Lynch<br />

finden. Mental Maps, so Matei, visualisieren die imaginären Landkarten des<br />

geografischen Raumes, die die Leute in ihren Köpfen haben. Mithilfe der Mental Maps<br />

ist es Matei dann gelungen, diese Karten mit quantitativen Methoden sichtbar und<br />

analysierbar zu machen. Dabei werden sowohl geologische als auch soziale<br />

Morphologien zu emotionalen Landschaften visualisiert. Die Qualität ist durch<br />

Gradienten in der zweidimensionalen Darstellung und durch eine texturierte<br />

Oberfläche in der dreidimensionalen Ansicht mit Höhen, Tiefen, Ebenen und<br />

Schluchten dargestellt.<br />

Am Beispiel von Los Angeles lokalisiert Matei die „unsichtbare Topografie der Angst<br />

und des Wohlbefindens“. Dabei greift Matei nur auf die Daten lokaler Statistiken und<br />

auf Ergebnisse von Interviews zurück. Durch diese Datenerhebung ermittelt er<br />

Bereiche, die Wohlfühl- oder Angsträume darstellen. Dieses Modell transferiert er in

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