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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Funktionstrennung<br />

Städtebauliche Strukturplanung<br />

Abbildung 6: Funktionsschemata von Städten: 1. die Gartenstadt nach Ebenezer Howard, 2. die Bandstadt<br />

als Vorort von Madrid von Soria y Mota und 3. der Erweiterungsplan von Hamburg von Fritz Schumacher<br />

[Eigene Darstellung nach GRASSNICK, HOFRICHTER 1982 sowie REINBORN 1996:301]<br />

Doch erst 1933 wurde mit der „Charta von Athen“ die Funktionstrennung, wie wir sie<br />

heute kennen, postuliert. Le Corbusier trat als treibende Kraft für eine Entflechtung<br />

von städtischen Funktionsbereichen ein. Seither wird in die vier städtische Funktionen<br />

Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr unterschieden. Anhand dieser Parameter<br />

sollten bessere Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse geschaffen werden. „Diese<br />

vier Funktionen, die vier Schlüssel des Städtebaus, umfassen ein immenses Gebiet,<br />

denn der Städtebau ist die Folge einer Denkart, die durch eine Technik des Handelns<br />

ins öffentliche Leben dringt“ [aus der Charta von Athen, in REINBORN 1996:322].<br />

Weiterhin steht in der Charta: „Die Planung bestimmt das Gefüge der den vier<br />

Funktionen entsprechenden Lebensbereichen und ihren Platz im Gesamtzusammenhang“<br />

[URBAN-IS 2008]. Bis heute wirkt sich das Prinzip der Funktionstrennung<br />

auf die städtebauliche Strukturplanung aus, zum Beispiel durch die<br />

normativen Vorgaben der Baunutzungsverordnung (BauNVO), in die ein<br />

differenzierter Nutzungskatalog eingebunden ist.<br />

Aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre mit den neu entstandenen und fast<br />

schon als wuchernd zu bezeichnenden großflächigen Gewerbegebieten in<br />

Stadtrandlage sowie den explosionsartig gestiegenen Preisen für Wohneigentum<br />

bzw. Mieten in den Kernstädten und dem einhergehenden stetig wachsenden<br />

Verkehrsaufkommen, entstand eine Rückbesinnung auf die klassische städtische<br />

Durchmischung zur Vermeidung von Quell-Zielverkehr [HARTARD 2003:68 u.<br />

URBANAUTEN 2005]. Vor dem Hintergrund des Wechsels von der<br />

Dienstleitungsgesellschaft zur Wissensgesellschaft in Verbindung mit den<br />

Möglichkeiten neuer Arbeitsweisen durch moderne Telekommunikationstechniken<br />

und -infrastrukturen weicht diese strikte Funktionstrennung zunehmend auf. Der<br />

entscheidende Standortfaktor ist der Zugang zu Breitbandkommunikationsstrukturen<br />

- eine Entwicklung, die sich vor allem für dünn besiedelte ländliche Räume als<br />

Problem erweisen könnte. Langfristig jedoch kann durch die flächendeckende<br />

Versorgung mithilfe UMTS- oder Wimax-Technik dieser Nachteil abgebaut werden

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