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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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eine kollektive Präferenz aggregiert wird, die nicht komplett zweifelsfrei ist (Theorie<br />

der Präferenzaggregation) [STREICH 2005:174].<br />

Risikoanalysen kommen im Bereich der räumlichen Planung vor allem bei der<br />

ökologischen Risikoanalyse vor, die Kern einer jeden Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

ist. Weiterhin werden Risikoanalysen im Bereich der Inneren Sicherheit oder bei der<br />

Vorhersage von Schadensintensitäten infolge von Naturkatastrophen angewendet.<br />

Allgemein betrachtet ist Risiko das mathematische Produkt aus<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensintensität. Diese Definition bildet die<br />

Grundlage einer jeden Risikoanalyse. Grundsätzlich orientieren sich Risikoanalysen im<br />

Kern an traditionellen Prognosemethoden [STREICH 2005:176]. Der Unterschied<br />

besteht allerdings darin, dass einige Informationen nur geschätzt werden können, wie<br />

die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos allgemein, der Zeitpunkt des Ereignisses<br />

oder die Intensität. In den fehlenden oder angenommenen Parametern liegt auch die<br />

Grundproblematik der ökologischen Risikoanalyse, da hier versucht wird, eine<br />

Prognose zur Beurteilung der ökologischen Nutzungsverträglichkeit bei<br />

unvollständiger Information abzugeben [FÜRST, SCHOLLES 2001: 458].<br />

Managementmethoden, auch Operations Research genannt, haben zum Ziel,<br />

Prozessabläufe innerhalb eines Unternehmens mithilfe von mathematischen oder<br />

computergestützten Verfahren abzubilden oder den optimalen Geschäftsablauf zu<br />

finden [STREICH 2005:178]. Alle im Betrieb ablaufenden Prozesse sollen somit<br />

modellhaft abgebildet werden [KREIBICH 1986:366FF; MÜLLER-MERBACH 1973].<br />

Kamen Operation Research Methoden zunächst nur im privatwirtschaftlichen Bereich<br />

zur Anwendung, so sind unter dem Begriff der „neuen Organisationsmodelle“ in der<br />

städtischen Verwaltung und der Planung zunehmend auch Management Methoden<br />

im Einsatz. So werden viele GIS-gestützte räumliche Abfragen zuerst mit<br />

Workflowmanagementmethoden beschrieben und daraus ein Modell entwickelt, um<br />

über eine spezielle Skriptsprache auch verschiedene, auf sich aufbauende,<br />

raumrelevante Analysen hintereinander automatisiert bearbeitet zu können. Eine der<br />

im Planungsbereich sehr weit verbreiteten Methoden, die in den Kontext von<br />

Operation Research fällt, ist die Stärken-Schwächen-Analyse oder SWOT-Analyse<br />

[STREICH 2005: 178] [vgl. 2.4].<br />

Eben dieser Ansatz der ganzheitlichen Betrachtung und Beobachtung soll mithilfe<br />

computergestützter Planungs- und Entwurfsmethoden verwirklicht und zunehmend<br />

ausgebaut werden: Die strukturellen Gegebenheiten, das Sammeln und Aggregieren<br />

von Sachdaten innerhalb eines geografischen Informationssystems sowie die<br />

gestalterischen Aspekte werden über dreidimensionale CAD-Zeichnungen und in<br />

einem günstigen Fall sogar in einem virtuellen 3D-Stadtmodell integriert und<br />

überprüft. Jedoch sind alle beschriebenen Methoden als eine Art Baukasten zu<br />

verstehen, da bei zahlreichen Projekten aufgrund ihrer individuellen<br />

Prototypenfunktion oftmals ein Methodenmix eingesetzt werden muss.<br />

[37]<br />

Risikoanalysen<br />

Operations Research

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