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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Phänomenologie<br />

Computereinsatz in der Planung<br />

hierzu BERLIN RACING TEAM 2007 mit erklärendem Videomaterial], einer der<br />

deutschen Wettbewerbsbeiträge zur DARPA Challenge 2007 [DARPA 2007].<br />

Zusammenfassend dienen die oben aufgeführten Methoden als methodisches<br />

Rückgrat und gleichzeitig als Inspiration für die im empirischen Teil nachfolgend<br />

vorgestellten Projekte. Hier soll in medienexperimentellen Versuchen eruiert werden,<br />

ob mit adaptiven Verfahren neue und kreative Lösungswege gefunden werden<br />

können oder ob in einem pragmatischen Ansatz mit einer Kombination von<br />

bestehenden Methoden eine neue, planungsunterstützende Lösung von bestimmten<br />

Fragestellungen erreicht werden kann.<br />

2.4 Qualitative Planungsmethoden<br />

Qualitative oder heuristische Planungsmethoden sind durch ein interpretatives<br />

Paradigma gekennzeichnet, bei dem es um die Einbettung in einen sozialen Kontext<br />

mit Bedeutungen und Sinnzuschreibungen geht [ARL 2005:95FF]. Die Anwendung<br />

gerade in der räumlichen Planung ist allerdings sorgfältig zu prüfen und mit Vorsicht<br />

zu betrachten, um sich nicht dem Vorwurf von vordergründiger Wortgewandtheit und<br />

Beliebigkeit auszusetzen [STREICH 2005:163]. Die wichtigsten Vertreter der<br />

sogenannten qualitativen Methoden sind im Einzelnen:<br />

• Phänomenologie<br />

• Offenes Interview<br />

• Delphiverfahren<br />

• Hermeneutik<br />

• Verbal-argumentative Verfahren<br />

• Prognoseverfahren / Szenariotechniken<br />

• Kreativitätstechniken / Brainstorming<br />

Die Phänomenologie ist in ihrem Ursprung eine philosophische Lehre von der<br />

Entstehung und Form der Erscheinungen im Bewusstsein und geht auf die von<br />

Edmund Husserl 1900 gegründete philosophische Richtung zurück. Einfach formuliert<br />

geht es bei der Phänomenologie um eine Methode, die sich als „die Lebenswelt des<br />

Menschen unmittelbar durch ganzheitliche Interpretation alltäglicher Situationen“<br />

[FÜRST & SCHOLLES 2008:202] definiert. Vielfach hängt die Gültigkeit dieser Studien<br />

von der Akzeptanz der Auftraggeber ab, inwiefern die Methodik als plausibel<br />

erscheint. Phänomenologische Arbeiten im Stadtplanungsbereich stehen eher im<br />

Zusammenhang mit Fragen nach dem Wesen von Urbanität und Stadt [STREICH<br />

2005:163]. Im weiteren Sinne können auch die Arbeiten von Kevin Lynch zur<br />

Untersuchung der Stadtgestalt als Phänomenologische Untersuchungen angesehen<br />

werden. In seinem 1960 publizierten Buch „The Image of the City“ [LYNCH 1960], zu<br />

deutsch, das Bild der Stadt, geht Lynch der Frage nach: „Was bedeutet die Form der

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