30.12.2012 Aufrufe

Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Phänomen Web 2.0<br />

Das Internet entwickelt sich gerade bei den jüngeren Benutzergruppen zu deren<br />

Hauptmedium. Traditionelle Informationskanäle wie das Fernsehen liegen im direkten<br />

Wettstreit mit Internet-Videoportalen, die es erlauben, entsprechend den eigenen<br />

Wünschen Inhalte „on demand“ abzurufen. Radiosender fürchten die mit<br />

personalisierten Inhalten auf die Hörerschaft zugeschnittenen Podcasts. Aber vor<br />

allem die traditionellen Printmedien spüren die direkte Konkurrenz durch sogenannte<br />

Webblogger, die im Internet schnell Informationen zu einem aktuellen Thema<br />

verfügbar machen. Im US-Wahlkampf 2008 reduzierten viele Zeitungen die Zahl ihrer<br />

Zeitungsreporter auf den Wahlkampfreisen, da die gedruckte Information in der<br />

nächsttägigen Zeitungsausgabe sich z.T. bereits mehrmals überholt war und vor<br />

allem, weil die Bloggerszene wesentlich aktuellere, fast zeitnahe Informationen liefern<br />

konnte. „Der Medienzyklus ist mittlerweile jede Minute in Bewegung. Deshalb ist es so<br />

wichtig, falsche Geschichten in Echtzeit zu korrigieren", so der Sprecher von Hillary<br />

Clinton. Viele sprachen sogar von einem „Wahlkampf auf Speed“ [SCHMITZ 2007].<br />

Doch was steht hinter diesen Erscheinungen? Das Web 2.0? Was ist das? Es ist auf<br />

einmal in aller Munde und jeder benutzt Web 2.0 Techniken, ohne dass er sich dessen<br />

bewusst wird. Kaum jemand kennt die Bedeutung dieses Modewortes oder kann<br />

etwas über die Funktionsweise sagen. Kritiker behaupten, es sei ein simpler<br />

Marketingbegriff, Befürworter jedoch sehen eine bedeutsame Zäsur des Internets, die<br />

der gesamten jüngeren Generation ihren Stempel aufdrückt und viel Fantasie für neue<br />

revolutionäre Geschäftsmodelle lässt [GEHRKE 2007:7].<br />

Reduziert auf das Wesentliche bedeutet Web 2.0 nichts anderes, als der tägliche<br />

Umgang mit dem Medium Internet mit all seinen Ausprägungen, Möglichkeiten und<br />

Nutzern. Der Zusatz 2.0 zeigt lediglich an, dass das World Wide Web nicht statisch ist,<br />

sondern sich kontinuierlich durch innovative Techniken und Ideen weiter entwickelt.<br />

So „hat das ungewöhnliche „Wortanhängsel“ 2.0 dazu geführt, dass Medien und<br />

Gesellschaft direkt auf die neuen Entwicklungen aufmerksam wurden“ [RUFFING 2009:<br />

66]. Die User, die das Web 2.0 mit Leben füllen, werden Digital Natives [PRENSKY 2001]<br />

bezeichnet oder der sogenannten Net Generation [TABSCOTT 2009] zugeordnet.<br />

Tabscott beschreibt die Einstellung zum Web 2.0 und der Net Generation sehr<br />

pragmatisch, aber richtig: Verstehst du die „Net Generation, wirst du die Zukunft<br />

verstehen. Weiterhin wird man verstehen, welchen Wechsel unsere Gesellschaft und<br />

deren Einrichtungen benötigen [TABSCOTT 2009:11].<br />

Geprägt und in Umlauf gebracht haben den Begriff „Web 2.0“ Tim O’Reilly, Dale<br />

Dougherty und Craig Line im Jahr 2004. Hintergrund war die Entwicklung, die als<br />

„Platzen der Dotcom-Blase“ seinerzeit die Runde machte. O’Reilly und seine Mitstreiter<br />

suchten einen Titel für eine Konferenz, die sich mit den Folgen dieses Platzens und<br />

den damit zusammenhängenden Chancen für die Internet-Industrie<br />

auseinandersetzten sollte. In einem Brainstorming merkte Dale Dougherty an, dass im<br />

Entstehung des Begriffs

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!