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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Verbal -argumentative<br />

Verfahren<br />

SWOT<br />

Qualitative Planungsmethoden<br />

hermeneutischen Zirkel. Dieser besagt, dass nur durch das Verstehen des Gesamten<br />

auch das Einzelne verstanden wird und sich daraus wieder die Erkenntnis der<br />

Gesamtheit entwickelt; somit eine gewisse Art von Teufelskreis. Dennoch erfährt der<br />

hermeneutische Ansatz gerade in den Bereichen Denkmalschutz und Architektur eine<br />

große Akzeptanz, da die Bewertung und Wertschätzung eines Gebäudes nur über die<br />

Methode des Interpretierens und Verstehens gelingt [BÄTSCHMANN 2001: 5FF].<br />

Im Gegensatz zu den später näher beschriebenen Quantitativen Methoden benötigt<br />

das verbal-argumentative Verfahren kein ausformuliertes Zielsystem mit logischen<br />

oder arithmetischen Aggregationen, da sie ausschließlich mithilfe von verbalen<br />

Argumenten eine Entscheidungsfindung erreichen soll. Hintergrund ist, dass die<br />

Zusammenfassung in einer verbal-argumentativen Bewertung im Gegensatz zur<br />

Nutzwertanalyse eine „einfache Verrechnung“ von Einzelwerten vermeidet [SCHWARZ<br />

2005: 90]. Hierbei werden dann Verfahren wie das Anlegen einer Rangordnung, die<br />

danach folgende schrittweise Rückstellung von Argumenten und ein anschließender<br />

Paarvergleich der verbleibenden Aspekte angewandt. Wie alle Methoden muss die<br />

Aufbereitung von Sachverhalten logisch, systematisch und nachvollziehbar sein. Da<br />

allerdings bei manchen Problemstellungen in der Planung eine Vielzahl von<br />

Teilaspekten, die auch untereinander verglichen werden müssen, zu berücksichtigen<br />

sind, sollte ein verbal-argumentative Bewertung erst nach Durchführung einer<br />

quantitativen Methode zur endgültigen Entscheidungsfindung erfolgen [STREICH<br />

2005: 164].<br />

Eine sehr weit verbreitete und aus dem Angloamerikanischen stammende besondere<br />

Form der verbal-argumentativen Bewertung ist die Stärken-Schwächen-Chancen-<br />

Risiken- oder besser bekannt als SWOT-Analyse (Strength, Weakness, Opportunities<br />

and Threats). Diese Methode wurde in den 1960er Jahren von Albert Humphrey<br />

entwickelt und beschreibt die betriebswirtschaftliche Bewertung im Rahmen des<br />

strategischen Managements [FÜRST, SCHOLLES 2001:503]. Aufgrund ihres Ursprungs<br />

wird die SWOT-Analyse dem Operation Research zugeordnet, die eigentlich eine<br />

quantitative Methode darstellt.<br />

Mithilfe der SWOT-Analyse sollen Schlüsselfaktoren ermittelt werden, die in vier<br />

Kategorien eingeteilt sind, und so helfen, das definierte Ziel zu erreichen. Die Daten<br />

werden subjektiv geprüft und in einer Matrix festgehalten, so dass die Entscheidung<br />

leichter nachvollzogen werden kann [FÜRST , SCHOLLES 2001:505]. Einfach ausgedrückt<br />

ist die SWOT-Analyse eine erweiterte Pro und Contra-Liste. Darin liegt aber<br />

auch die Gefahr bei der Anwendung dieser Technik, weil viele Aspekte in der<br />

räumlichen Planung nicht einfach in ein System von „gut“ und „schlecht“ einzuordnen<br />

sind. Folgende Parameter werden bei der SWOT-Analyse eingesetzt [FÜRST,<br />

SCHOLLES 2001:505]:

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