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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Wettbewerbe<br />

Die Einbindung der Objekte in die Echtzeitumgebung erfolgte analog zur<br />

beschriebenen Methode der Umgestaltung Landstuhl „Alter Markt“. Die<br />

Wettbewerbsbeiträge sind in das Direct X Format konvertiert und diese wiederum in<br />

die Echtzeitumgebung von Quest3D eingepflegt worden. Auf Tastendruck sind die<br />

Modelle in der Realtime Anwendung austauschbar, eine freie Navigation ist neben<br />

vier fest definierten Kamerapositionen, jederzeit möglich.<br />

Als Gewinner sind in der ersten Wettbewerbsphase die Entwürfe von Mahler – Günster<br />

- Fuchs, Domenig & Wallner und Dörfler & Hirth hervor gegangen, nach einer<br />

Überarbeitung und nochmaliger Sitzung ist der Beitrag von Mahler – Günster - Fuchs<br />

als Sieger hervor gegangen. Begleitend zu den Jury-Entscheidungen ist im Internet ein<br />

Bürgerforum für Anmerkungen zu den Beiträgen eingerichtet worden<br />

[STADTPLANUNGSAMT BAMBERG 2006C]. Wurden nach der Preisgerichtssitzung die<br />

Siegerentwürfe noch als „herausragend“ bewertet, so hatten die Bürger doch sehr<br />

große Bedenken hinsichtlich einer zeitgenössischen Architektursprache in diesem<br />

historischen Kontext. Die Angst, dass das historische Stadtbild dauerhaft geschädigt<br />

werden könnte, ist dabei sicherlich, auch im Hinblick auf eine eventuelle Aberkennung<br />

des Weltkulturerbe-Status, wie sie durch Baumaßnahmen in Dresden aktuell<br />

geschehen ist [UNESCO DEUTSCHLAND 2009], tief verwurzelt. Eine Rekonstruktion der<br />

alten Mühle erscheint vielen sinnvoller [BAUNETZ 2006]. Selbst der Hinweis im<br />

internetgestützten Bürgerforum auf das Wiener Memorandum “Welterbe und<br />

zeitgenössische Architektur – Vom Umgang mit der historischen Stadtlandschaft”<br />

[UNESCO 2005], dass „Stadtplanung, zeitgenössische Architektur und Erhaltung der<br />

historischen Stadtlandschaft alle Formen pseudohistorischer Gestaltung vermeiden“<br />

sollte, „da diese eine Verleugnung des Historischen und des Zeitgenössischen<br />

darstellen. Es soll nicht eine historische Sicht die andere verdrängen, da Geschichte<br />

ablesbar bleiben muss, während die kulturelle Kontinuität mittels qualitätvoller<br />

baulicher Eingriffe das höchste Ziel ist [UNESCO 2005:4 – PUNKT 21]“.<br />

Aufgrund dieser kontroversen, ohne Rückhalt in der Bevölkerung stehenden<br />

Diskussion, ist das Projekt bis jetzt nicht realisiert worden, obwohl die Finanzierung<br />

durch einen Investor gewährleistet war. Auch die Einbindung in die<br />

Echtzeitumgebung und die damit verbundene Möglichkeit der Exploration der<br />

Baukörper aus allen Perspektiven konnten diese Bedenken nicht ausräumen. Wie<br />

schon beim Projekt Landstuhl angeklungen, muss sowohl ein politischer Willen als<br />

auch die positive Einstellung innerhalb der Bevölkerung bestehen, um solch diffizile<br />

Projekte realisieren zu können. Dies ist nicht immer einfach.

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