Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Dekomposition<br />
Städtebauliche Gestaltungsplanung<br />
auswertbaren Polaritätsprofilen könnte das Ausloten von Stimmungsbildern bei einer<br />
Dorfmoderation ermöglichen [näheres dazu im Kapitel 8.1. Simulationsmethoden für<br />
die Bauleitplanung].<br />
Zum Abschluss der psychologischen Methoden soll hier noch der Ansatz des Q-<br />
Sorting erwähnt werden. Der Name Q-Sort kommt vom englischen Ausdruck für<br />
Spielkartengebrauch (Q-Sort-Decks) und hat seinen Ursprung in der psychiatrischen<br />
Forschung zur Einschätzung von Persönlichkeitssystemen. Im planerischen Bereich<br />
dient sie der Einschätzung von Umweltsituationen. Ein Q-Sort-Verfahren besteht aus<br />
bis zu 100 nummerierten Karten mit Darstellungen oder Grundrissen der zu<br />
beurteilenden Gegenstände. Dabei werden die Karten mit den Gegenständen einer<br />
entsprechenden Charakteristik mit typischen Eigenschaften zugeordnet und in einem<br />
Stapel abgelegt. Eingesetzt werden diese Analysemethoden zum Beispiel zur<br />
Einschätzung von Wohnumwelten oder für die Einschätzung von neu zu<br />
projektierenden Bauvorhaben [vgl. hierzu KRAUSE 1974:79].<br />
Für die Analyse von Gestaltungselementen in der städtebaulichen Gestaltungsplanung<br />
ist die Methode der Schichtenanalyse weit verbreitet. Dabei haben sich zwei<br />
Methodiken heraus kristallisiert: Ein Schichtenmodell, aufbauend auf einer Art<br />
städtischer Semiotik und eine Analyse die von einer Makro- in die Mikroebene<br />
vordringt [STREICH 2005:308]. Beide Ansätze liefern gewisse Elemente, die in der<br />
Fortführung der Simulationsmethoden später hilfreiche Ansätze liefern.<br />
Die Methodik „vom Großen ins Kleine“ kann auch als Dekomposition zur Feststellung<br />
ortstypischer Bauweisen zur Ableitung der Charakteristik in der Stadtgestalt<br />
beschrieben werden [SPENGELIN ET AL 1983:132 U162FF]. Dabei werden, ausgehend<br />
von einer fotogrammetrisch aufgenommen Fassadenabwicklung, folgende Elemente<br />
analysiert [SPENGELIN ET AL 1983:132 U162FF]:<br />
• Der Verlauf der Gebäude im Straßenraum (2D in Aufsicht)<br />
• Das Breitenmaß der Baukörper<br />
• Die Kontur bzw. die Silhouette der Hauptbaukörper<br />
• Die Proportion<br />
• Die plastische Gliederung innerhalb der Fassade<br />
• Das Verhältnis von Öffnungen in der Fassade wie Fenster und Türen zu der<br />
Gesamtmasse und die einhergehende Gliederung der Öffnungen<br />
• Die verwendeten Materialien und Farben.<br />
Anhand der Ergebnisse eines Straßenzuges kann der Neubau in die Baulücke<br />
retuschiert und in Verhältnis zu den gewonnenen Ergebnissen gesetzt werden<br />
[SPENGELIN ET AL 1983:188FF]. Mithilfe neuer digitaler Foto-Retuschemöglichkeiten<br />
können diese Fassadenabwicklungen verhältnismäßig schnell und ohne den Einsatz<br />
klassischer fotogrammetrische Methoden eingesetzt werden. Anhand von Filtern