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Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Anschaulichkeit der verwendeten Modelle. Die aktuelle Entwicklung von neuen<br />

Arbeits- und Visualisierungsmethoden könnte jedoch zu einer Renaissance der<br />

raumbezogenen Simulation führen. Kennzeichnend hierfür sind die Neuerungen im<br />

Bereich der 3D-Anwendungen allgemein, die Verschmelzung von GIS und CAD-<br />

Software bis hin zu neuartigen 3D-Visualisierungsmöglichkeiten innerhalb dieser<br />

Softwareprodukte sowie die Entwicklung der internetgestützten Zusammenarbeit<br />

und Einbeziehung der Web 2.0 Bewegung in das traditionelle Methodenrepertoire.<br />

Ein bekanntes Beispiel für innovative Simulationsmethoden im städtischen Kontext<br />

sollte hier noch explizit erwähnt werden: Der zelluläre Automat. Hierbei werden Raum<br />

und Zeit mithilfe von mathematischen Idealisierungen in einem Rastersystem diskret<br />

abgebildet [STREICH 2005:191]. Eines der bekanntesten Modelle, das mithilfe von<br />

zellulären Automaten Simulationsmethoden durchführt, ist das Nagel-<br />

Schreckenberg- Modell, dass Abläufe im Straßenverkehr simuliert, die Verkehrsdichte<br />

berechnet und so das Phänomen des „Staus aus dem Nichts“ erklären kann [NAGEL,<br />

SCHRECKENBERG 1992]. In diesem Modell setzt sich die Straße aus einzelnen<br />

Abschnitten zusammen, den Zellen, die entweder mit einem Auto besetzt oder leer<br />

sind. Jede Beobachtung der Straße ist eine Runde (Zeiteinheit). In der nächsten Runde<br />

beschleunigen oder bremsen die Autos innerhalb der Zellen. Es wird also auf einer<br />

linearen Einheit, der Straße, jeweils die Momentaufnahme eines Zeitpunkts<br />

genommen, der das nächste Zeitintervall t+1 bedingt.<br />

Abbildung 3: Abstrahiertes Ablaufschema eines zellulären Automaten. Durch Wachstumsregeln verändert<br />

sich die Ausgangstruktur zum Zeitpunkt t bis zum Endstand am Zeitpunkt t+2. Dies kann beliebig<br />

weitergeführt werden [Eigene Darstellung nach Streich 2005:192]<br />

Michael Batty adaptiert in verschiedenen Modellen zelluläre Automaten für die<br />

Bedürfnisse der städtebaulichen Planung [BATTY 2005] und entwickelt damit<br />

Methoden für die Evolution von urbanen Formen. Weitere interessante Ansätze bieten<br />

hierzu die Arbeiten von Benenson und Torrens zum Thema Geosimulation<br />

[BENENSON, TORRENS 2004] sowie neueren Datums die Simulation von Stadtentwicklungsprozessen<br />

am Beispiel der Stadt Wien [MÜLLER, KÖNIG 2008].<br />

[25]<br />

Zellulärer Automat

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