Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Qualitätssicherungsinstrument und zur Bewusstseinsbildung. Diese Mittel sind<br />
zweckmäßig einzusetzen und weiter zu entwickeln [VOIGT 2005:8].<br />
Die Entwicklung von Virtual Citys beschreiben Michael Batty und Andrew Smith-<br />
Hudson vom CASA (Centre of Advanced Spatial Analysis) des London University<br />
College dem Sinne nach wie folgt [u. a. in BATTY, SMITH-HUDSON 2005]: Mit der<br />
Erstellung von digitalen, virtuellen Städten entstehen neuartige Räume mit ihren<br />
eigenen Phänomen. Früher mussten aufgrund der beschränkten<br />
Darstellungsmöglichkeiten digital abgebildete Städte durch verschiedene Ebenen der<br />
Abstraktion simuliert werden [BATTY, SMITH-HUDSON 2005]: Der sogenannte Iconic<br />
Layer versuchte nach dem zur Verfügung stehenden Visualisierungsstandard die<br />
Geometrie so exakt wie möglich abzubilden. Dadurch entstanden zuerst abstrahierte<br />
zweidimensionale Bilder, später dann einfache dreidimensionale Strukturen, die heute<br />
eher an Comics erinnern. Aufgrund der Komplexität der Darstellung wurden<br />
geografische und ökonomische Funktionen der Stadt über einen sogenannten<br />
Symbolic Layer repräsentiert, die mithilfe von mathematischen Berechnungen<br />
analysiert und manipuliert werden konnten.<br />
Aufgrund dieser „Unzulänglichkeiten“ der elektronischen Datenverarbeitung wurden<br />
für eine verbesserte geografische Geometriedarstellung die CAAD-Systeme<br />
(Computer Aided Architectural Design) und die geografischen Informationssysteme<br />
(Geografische Informationssysteme) entwickelt. Trotz dieses zweigleisigen Ansatzes<br />
zur Repräsentation einer Stadt blieb immer das eine Ziel: „better design, better<br />
planning“ [BATTY, SMITH-HUDSON 2005], ein Ansatz, der heute bei der massenhaften<br />
Erstellung von 3D-Stadtmodellen vor der Diskussion der alleinigen Erstellung leider<br />
oftmals in Vergessenheit gerät.<br />
Am Beispiel des Entwicklungsgebietes Zürich-Leutschenbach untersuchten 2003<br />
Peter Petschek und Eckart Lange [PETSCHEK, LANGE 2004] den Einsatz von 3D-<br />
Stadtmodellen zur Visualisierung und Kommunikation von Entwürfen im Städtebau<br />
und in der Architektur. Da Wettbewerbe nicht nur in der Schweiz ein großer<br />
Bestandteil der Baukultur sind und somit den Grundstock für eine qualitativ<br />
hochwertige Architektur bilden, wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der<br />
Vergleich zwischen traditioneller Entwurfspräsentation und animierten 3D-Filmen<br />
durchgeführt, da bis dahin das Forschungsfeld der Kommunikation und der<br />
Wahrnehmung von planerischen Arbeiten weitgehend unbearbeitet geblieben war<br />
[RICE 2003], ob 3D-Modelle bei Wettbewerben sinnvoll einsetzbar sind, wie hoch die<br />
Akzeptanz des neuen Mediums im Vergleich zu traditionellen Präsentationen ist und<br />
ob durch den Einsatz von 3D-Visualisierungen Inhalte besser kommuniziert werden<br />
können. Die eingereichten Entwürfe wurden unter der Prämisse einer hohen<br />
Benutzerfreundlichkeit interaktiv aufbereitet und die 3D-Inhalte per Touchscreen<br />
präsentiert. Aus Sicht der am Wettbewerb beteiligten Planungsbüros verlief der<br />
Einsatz von 3D-Modellen sehr erfreulich, indem eine Vielzahl der Teilnehmer sich auch<br />
für zukünftige Wettbewerbe den Rückgriff auf digitale 3D-Stadtmodelle wünschte.<br />
[7]<br />
Virtual Citys<br />
3D-Stadtmodelle und<br />
Architekturwettbewerbe