Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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grüne, nachhaltige Energie erzeugen soll, sondern auch genug Nahrung für ihre<br />
eigene Bevölkerung anbaut, das eingesetzte Wasser durch Kreislaufsysteme hoch<br />
effizient nutzt und zusätzlich die Bereiche Leben, Arbeiten und Freizeit räumlich eng<br />
miteinander verknüpft [VENN 2008A].<br />
Ein anderer Weg soll mit der sogenannten „Masdar Research Network“-Initiative<br />
begangen werden. Dabei erforschen derzeit die Projektpartner in einem globalen<br />
Forschungsnetzwerk die Entwicklung fortschrittlicher, alternativer Energie- und<br />
Umwelttechnologien. Die Umsetzung wird dann in dem Projekt Masdar 2009 – Zero<br />
Emissions City erfolgen - eine auf „Clean and Green Business“ spezialisierte<br />
Forschungs- und <strong>Universität</strong>sstadt in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Neben<br />
der Vorgabe, die eigene Energie kohlendioxidneutral zu erzeugen, liegt der Fokus auf<br />
der Forschung an erneuerbaren Energien im Praxisbezug [HEUMANN 2008].<br />
Außer diesen, im allgemeinen Konsens anerkannten Leitprinzipien, sind verschiedene<br />
kritische Stimmen bezüglich des richtigen Umgangs mit Leitbildern, deren<br />
Anwendung und der tatsächlichen Entwicklung der Stadtstruktur in Deutschland laut<br />
geworden. Vielleicht sollte überdacht werden, ob die grundsätzliche räumliche<br />
Fixierung von Nutzungen nicht unzeitgemäß ist, da durch die Arbeit mit digitalen<br />
Technologien und dem gleitenden Übergang zur Wissensgesellschaft, dieses<br />
Ordnungsprinzip überholt erscheint [STREICH 2005:276]? Noch einen Schritt weiter<br />
geht der Stadtbautheoretiker Tom Sieverts, der nach eingehender Analyse der<br />
gegenwärtigen Situation verschiedene Denkmodelle zur Entwicklung der Stadt<br />
postuliert, die er unter dem Oberbegriff der Zwischenstadt postuliert [SIEVERTS<br />
1997:140FF]. Er identifiziert folgende Tendenzen der Stadtentwicklung:<br />
• Die „Bewahrte Stadt“, die durch die Erhaltung der städtischen<br />
Grundstrukturen gekennzeichnet ist, bei der die Verwaltung notfalls durch<br />
Gesetzgebung die Struktur der kompakten Stadt erzwingt<br />
• Die Stadt der kooperierenden Zentren, die ähnlich dem polyzentralen Modell<br />
funktionieren sollte, bei der allerdings die Gefahr besteht, dass die<br />
ursprünglichen eigentlichen Zentren langsam zerstört werden<br />
• Die ausgelaugte Stadt, die durch die in der Peripherie entstehenden<br />
Gewerbeflächen mit innenstadtähnlichen Strukturen einen Bedeutungsverlust<br />
erleidet und allenfalls noch touristische Anziehungskraft ausübt<br />
• Stadt der künstlichen Welten, die nur als Simulationen ihrer selbst noch<br />
besteht.<br />
Allgemein fielen die Reaktionen auf Sieverts Thesen äußerst heftig aus; sie mögen<br />
jedoch ein Versuch einer realistischen Einschätzung der Entwicklungen in einer<br />
fortschreitend globalisierten und technologisierten Welt sein. Gerade vor diesem<br />
Hintergrund müssen stadtstrukturelle Leitbilddiskussionen mit viel flexibleren<br />
Denkmodellen geführt werden [STREICH 2005:277].<br />
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Zero Emissions City<br />
Tendenzen u. Kritik