Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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3 Erkenntnisse aus der Methodenbetrachtung<br />
„From a nonprofessional perspective, visual quality may be the most important<br />
influence on how people experience and respond to urban areas and planning<br />
initiatives” [KAISER, GODSCHALK, CHAPIN 1995:223] Dieser Satz charakterisiert die<br />
Problematik in der städtebaulichen Gestaltungsplanung sehr treffend. Eben, weil<br />
bekannt ist, dass dreidimensionale Formen von städtebaulichen Situationen das<br />
menschliche Empfinden zu rühren vermögen, müssen sie mithilfe von<br />
Computersystemen möglichst anschaulich visualisiert werden [STREICH 2005:289].<br />
Für eine Visualisierung oder eine Simulation im stadtplanerischen Kontext muss<br />
immer ein systematischer Planentwurf voraus gehen; gleichzeitig muss er alle<br />
verfügbaren Informationen mit einbeziehen. Dies erfordert eine ganzheitliche<br />
Betrachtung des Systems Stadt, unter Einbeziehung des Genius Loci und des Genius<br />
Tempori. Die für die Erstellung des Planes gewählte Methode muss geeignet und<br />
zielgerichtet sein und sollte die gleichzeitige Verwendung anderer Methodenansätze<br />
ausschließen.<br />
Die zu wählende Methode für eine Simulation muss eine Mélange aus quantitativen<br />
und qualitativen Ansätzen sein, das heißt, auf Grundlage von gesicherten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen, Kenngrößen und normierten Vorgaben sollte ein<br />
Ergebnis erzielt werden, das qualitativ, also im interpretatorischen Bereich, weiter<br />
diskutiert werden kann. Der quantitative Ansatz in der Simulation und Visualisierung<br />
ist deshalb vonnöten, um bei dem Betrachter nicht den Eindruck zu erwecken, es<br />
werden nur „schöne bunte Bilder“ erzeugt.<br />
Planerische Entscheidungsprozesse und damit auch die Präsentation einer Planung<br />
sind ständige Transformationen von sich ändernden Informationen.<br />
Dementsprechend ist auch die Visualisierung und Simulation diesen veränderten<br />
Prozessen zu unterwerfen und stellt ebenfalls eine sehr komplexe Verarbeitung und<br />
Organisation von heterogenen Bestandteilen dar. Das Ergebnis der Simulation kann<br />
helfen, dass die vom Planer gefällte Entscheidung auf ihre Konsequenz hin überprüft<br />
wird. Da sich die Rahmenparameter in einem Planungsprozess immer wieder ändern<br />
können, ist auch der Zeitpunkt der Anfertigung der Simulation und Visualisierung so<br />
zu wählen, dass ein zielgerichtetes Arbeiten möglich ist und Kosten minimiert werden.<br />
Erschwert wird die Situation dadurch, dass der Inhalt der Planung nach einem<br />
ungestörtem Sender-Empfänger-Prinzip kommuniziert werden und die Botschaft<br />
(Message) einer Planung zu jeder Zeit transparent sein muss. Dementsprechend muss<br />
auch bei jedem Abschnitt einer Planung in Abstimmung mit den jeweiligen<br />
Beteiligten eine Form der Präsentation gewählt werden, die zielgerichtet und effizient<br />
ist. Bewährt hat sich in der Kommunikation mit Ingenieuren die klassische Form in 2D-<br />
Plänen und schnellen dreidimensionalen, auch virtuellen 3D-Skizzen. Sobald die<br />
Vermittlung der Planinhalte an Externe geht, muss dieser materielle zweidimensionale<br />
Ansatz verlassen werden. Die symbolische Visualisierung und Simulation ist nur im