Echtzeitplanung - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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<strong>Echtzeitplanung</strong><br />
5 Computergestützte Simulations- und<br />
Visualisierungsmethoden<br />
Zentraler Punkt dieser Arbeit ist der Umgang mit neuen, dreidimensionalen,<br />
wissensbasierten Echtzeitmethoden und Anwendungen im Planungskontext. Doch<br />
wie wird Planung verstanden? Wie wird der Planungsbegriff ausgefüllt? Und neben<br />
dem planungstheoretischem Hintergrund, wie kann man Planung anschaulicher<br />
umsetzen? Streich [STREICH 2005] greift deshalb auf die schon 1968 aufgestellte<br />
Definition von Joachim Kaiser und Thomas Ellwein zurück: „Planung ist der<br />
systematische Entwurf einer rationalen Ordnung auf der Grundlage alles verfügbaren<br />
einschlägigen Wissens“ [T. ELLWEIN NACH J. KAISER 1968]. Die Analyse der Definition<br />
ergibt, dass Planung in der Wissensgesellschaft die folgenden Aspekte wie Methodik,<br />
Gestaltung, Begründung, Nachvollziehbarkeit, Ethik, strukturierte Informationen,<br />
wissensbasiertes System sowie die Attribute umfassend, komplex, aufgaben- und<br />
problembezogen beinhalten sollte. [STREICH 2005: 16]. Eben diese Vorgaben sind<br />
demnach auch für die Simulations- und Visualisierungsmethoden der städtebaulichen<br />
Gestaltungsplanung anzuwenden.<br />
5.1 <strong>Echtzeitplanung</strong> – Interaktive und virtuelle<br />
Methoden und Modelle für die Planung<br />
Nachdem der Begriff der Planung in Kapitel 2 mit seinen zahlreichen Facetten und<br />
Auswirkungen auf die damit zusammenhängenden Methoden erläutert worden sind,<br />
ist es nun an der Zeit, eine Begrifflichkeit für diese neuen Methoden in der Planung zu<br />
finden. Die vorher genannten Methodenansätze waren durch eine gewisse Starre, ein<br />
statisches Element, gekennzeichnet: Pläne wurden nach gewissen Methoden erstellt,<br />
jedoch sowohl dem Planer als auch dem Bürger nur als Momentaufnahmen<br />
präsentiert. Selbst in der auf Dynamik ausgelegten Sequenzanalyse oder auch der Site<br />
Analysis konnte aufgrund der Technik eben nur ein gewisses Maß an Dynamik<br />
erlebbar gemacht werden.<br />
<strong>Echtzeitplanung</strong> definiert sich dadurch, dass Planungsinhalte interaktiv in einem<br />
dynamischen System gleich welche Art erlebbar gemacht werden. Das Ziel bei der<br />
Arbeit mit <strong>Echtzeitplanung</strong>ssystemen ist, dass Planung allgemein verständlich, in<br />
einem dreidimensionalen Kontext für alle am Planungsprozess Beteiligten anschaulich<br />
und in den Planungsinhalten transparent, aufbereitet und präsentiert wird.<br />
<strong>Echtzeitplanung</strong> soll nicht nur als funktionierendes technisches System verstanden<br />
werden, sondern <strong>Echtzeitplanung</strong> muss vielmehr als gesamtheitliche Methodik aus<br />
zielgerichteter Datenaufbereitung und Datenweiterverarbeitung im raumplanerischen<br />
und städtebaulichen Kontext definiert werden, die den Planern erlaubt,<br />
diese Daten auch für weitere, im kommunalen Kontext sinnvolle Simulationen zu<br />
nutzen. Ziel muss immer sein, dass nicht die Technik der Präsentation im Mittelpunkt