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Das Jugendkriminalrecht vor neuen Herausforderungen?

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166<br />

BRITTA BANNENBERG<br />

In den untersuchten Stadtteilen wird die Problematik durch enorm hohe Migrantenanteile<br />

in sozialer Schieflage verstärkt. Es wurden auch gewalttätige Auseinandersetzungen<br />

zwischen Spätaussiedlern und Gruppen türkischer Jugendlicher registriert. Die<br />

städtebauliche Situation wirkt neben den sozialen Problemlagen negativ verstärkend.<br />

Die Studie wurde im September 2005 abgeschlossen, die Berichte und Empfehlungen<br />

sind über die Internetseite des Justizministeriums Nordrhein-Westfalen (Landespräventionsrat)<br />

zugänglich. 70<br />

Aus der Untersuchung lässt sich eine Vielzahl notwendiger integrativer und kriminalpräventiver<br />

Maßnahmen ableiten, die nicht nur für Aussiedler gelten, sondern auch<br />

auf andere Migranten übertragbar sind. 71<br />

2. Empfehlungen zur Integration und Prävention im Überblick<br />

Im Überblick können Empfehlungen in folgenden Bereichen gegeben werden:<br />

• Unterstützung durch Muttersprachler auf allen Ebenen<br />

• Sprachförderung auf allen Ebenen<br />

• Segregation eindämmen, Vorurteile verringern<br />

• Frühförderung – frühpräventive und integrative Maßnahmen<br />

• Elternunterstützung und Prävention häuslicher Gewalt<br />

• Kommunale Kriminalprävention – Aufbau von Netzwerken in der Kommune<br />

• Städtebau / Soziaraummanagement<br />

• Integrationsmaßnahmen in Kindergärten<br />

• Integration und Prävention in Schulen<br />

• Prävention durch strukturierte Sportangebote und Anerkennung<br />

• Angemessene strukturierte Freizeitangebote<br />

• Verbesserung der Ausbildungschancen<br />

• Verstärkung der Außenkontrolle durch Polizei, Kontrollmaßnahmen und Regeleinhaltung<br />

in den Institutionen<br />

• Stärkung von Bindungen und Zugehörigkeit<br />

• Risikoorientierung bei strafrechtlichen Sanktionen (ambulant und stationär)<br />

Für die spezielle Problematik der Kriminalitätsgefährdung von Migranten wird zwar<br />

teilweise kritisch gefragt, ob es tatsächlich spezifisch auf Migranten ausgerichteter<br />

Maßnahmen bedarf. 72 Will man die Aggressionsneigung und Gewaltbereitschaft beeinflussen,<br />

sind die grundsätzlichen Erkenntnisse über wirksame gewaltpräventive<br />

Maßnahmen auch bei jungen Migranten angezeigt. Spezifische kriminalpräventive /<br />

70 www.justiz.nrw.de/JM/praevention/index.php.<br />

71<br />

Bannenberg/Bals, Zusammenfassende Darstellung und Empfehlungen 2006; Bliesener/Eilers in Landespräventionsrat<br />

Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), Praxisempfehlungen, 2006.<br />

72<br />

Eisner/Ribeaud/Bittel 2006, Vorwort.

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