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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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Validierung kognitiver Modelle mittels Strukturgleichungsmodellen 117<br />

vereinbar, dass das Bildungsniveau das Einkommen kausal determiniert, aber nicht mit der<br />

Hypothese, dass das Einkommen das Bildungsniveau kausal determiniert. MacCallum <strong>und</strong><br />

Austin (2000) weisen darauf hin, wie wichtig es ist, in diesem Design die autoregressiven<br />

Relationen (von x1 auf x2 <strong>und</strong> von y1 auf y2) zu kontrollieren. Würde man beispielsweise x2<br />

nur durch y1 vorhersagen, anstatt durch x1 <strong>und</strong> y1 gemeinsam, könnte man den Einfluss von<br />

y1 auf x2 stark überschätzen, sofern y1 <strong>und</strong> x1 korreliert sind.<br />

Bortz <strong>und</strong> Döring heben einerseits die Nützlichkeit dieses Designs, dessen Validität<br />

durch zusätzliche Messzeitpunkte noch weiter erhöht werden kann, hervor, betonen aber<br />

auch, dass es sich trotz allem nur um ein korrelatives <strong>und</strong> nicht um ein experimentelles<br />

Design handelt. Wenn die längsschnittlichen Veränderungen der <strong>Variablen</strong> im Modell<br />

durch weitere, nicht im Modell enthaltene verursacht werden, wenn <strong>als</strong>o ein externer<br />

Spezifikationsfehler vorliegt, können signifikante Beziehungen von x1 zu y2 oder y1 zu x2<br />

auftreten, auch wenn x <strong>und</strong> y sich nicht kausal beeinflussen. Das Design ist somit vor allem<br />

geeignet, die Plausibilität zweier gegensätzlicher Kausalhypothesen (x beeinflusst y versus<br />

y beeinflusst x) relativ zueinander zu bestimmen.<br />

Burkholder <strong>und</strong> Harlow (2003) geben ein Beispiel für ein komplexes <strong>und</strong> mittels SEM<br />

ausgewertetes cross-lagged panel design mit drei Messzeitpunkten <strong>und</strong> diskutieren es<br />

ausführlich unter methodischen Gesichtspunkten.<br />

Neben einfachen Regressionsdesigns <strong>und</strong> cross-lagged panel designs gibt es viele<br />

weitere Modelltypen, die sich in einem SEM-Framework verwirklichen lassen, unter<br />

anderem Wachstumskurvenmodelle, MIMIC-(multiple indicators multiple sources-)<br />

Modelle, item response-Modelle <strong>und</strong> verschiedene Klassen von Mehrebenenmodellen. Es<br />

sind auch Mischformen der Typen möglich (Muthén & Muthén, 1998-2004b).<br />

7.4 Modellierungsstrategien<br />

Die Analyse von Strukturgleichungsmodellen besteht aus einer Abfolge typischer<br />

Arbeitsschritte (Bentler, 1996; Bollen, 1989; Kaplan, 2000; Raykov et al., 1991). Zunächst<br />

sind die zu erhebenden <strong>Variablen</strong> <strong>und</strong> die zu analysierenden Modelle auszuwählen.<br />

MacCallum <strong>und</strong> Austin (2000) unterscheiden hier drei mögliche Vorgehensweisen: (1) die<br />

strikt konfirmatorische Vorgehensweise, bei der ein einzelnes a priori spezifiziertes Modell<br />

überprüft wird; (2) die modellgenerierende Vorgehensweise, bei der ein a priori-Modell<br />

überprüft <strong>und</strong> dann so lange modifiziert wird, bis es optimal an die Daten angepasst ist;<br />

<strong>und</strong> (3) die modellvergleichende Vorgehensweise, bei der theoriegeleitet mehrere a priori-<br />

Modelle spezifiziert <strong>und</strong> dann gegeneinander getestet werden. Die Vorgehensweisen 2 <strong>und</strong><br />

3 können auch miteinander kombiniert werden.

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