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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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48 Kapitel 4<br />

4 Die Unterscheidung von konzeptuellem <strong>und</strong><br />

prozeduralem <strong>Wissen</strong><br />

4.1 Verwandte Unterscheidungen<br />

In diesem Kapitel werden die Unterschiede zwischen konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem<br />

<strong>Wissen</strong> besprochen. Im Vergleich zum vorherigen Kapitel wird das Thema dabei stärker<br />

aus einer theoretischen <strong>und</strong> weniger aus einer empirischen Perspektive betrachtet.<br />

Im aktuellen Unterkapitel werden verwandte Unterscheidungen zwischen<br />

<strong>Wissen</strong>sarten beschrieben, um das theoretische Umfeld zu verdeutlichen, in dem die<br />

Unterscheidung von konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem <strong>Wissen</strong> angesiedelt ist. Im darauf<br />

folgenden werden die <strong>Wissen</strong>sarten taxonomisch charakterisiert. Im vierten Unterkapitel<br />

werden Gründe gegen <strong>und</strong> für die Unterscheidung diskutiert. In beiden darauf folgenden<br />

werden hypothetische mentale Repräsentationen der <strong>Wissen</strong>sarten <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

typischen Operationalisierungen besprochen, bevor im letzten Unterkapitel mögliche<br />

Relationen zwischen konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem <strong>Wissen</strong> einerseits <strong>und</strong> zusätzlichen<br />

psychologischen Konstrukten andererseits vorgestellt werden.<br />

Tabelle 1: Auswahl einiger von Lerntheoretikern bisher vorgeschlagener<br />

<strong>Wissen</strong>sarten.<br />

<strong>Wissen</strong>sarten Autorenbeispiel<br />

Faktenwissen & Anwendungswissen (Oberauer, 1993)<br />

focal & tacit knowledge (Polanyi, 1962)<br />

explicit & implicit knowledge (Schacter, 1987)<br />

knowing that & knowing how (Ryle, 1949)<br />

knowing why & knowing how-to (Baroody, 2003)<br />

competence & perfomance (Chomsky, 1965)<br />

<strong>und</strong>erstanding & success (Piaget, 1978)<br />

structures & procedures (Inhelder & Piaget, 1980)<br />

mathematical <strong>und</strong>erstanding & algorithmic performance (Nesher, 1986)<br />

principles & skills (Gelman & Meck, 1983)<br />

semantic & syntactic knowledge (Resnick, 1982)<br />

conceptual & procedural knowledge (Hiebert, 1986)<br />

meaningful & mechanic knowledge (Baroody & Ginsburg, 1986)<br />

schematic & teleologic knowledge (VanLehn, 1986)<br />

deductive & empirical knowledge (Schoenfeld, 1986)<br />

declarative & procedural knowledge (Anderson, 1983)<br />

declarative & nondeclarative knowledge (Squire, 1992)<br />

automatized & nonautomatized knowledge (Anderson, 1983)<br />

Schon im vorigen Kapitel wurde deutlich, dass die Unterscheidung zwischen<br />

konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem <strong>Wissen</strong> nur eine von vielen Unterscheidungen ist, die in<br />

der Literatur zwischen verschiedenen <strong>Wissen</strong>sarten getroffen werden. Tabelle 1 gibt einen<br />

Überblick über einige der wichtigsten Paare von <strong>Wissen</strong>sarten, die im Zusammenhang mit<br />

konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem <strong>Wissen</strong> erwähnt werden (vgl. auch die Aufstellung von

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