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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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42 Kapitel 3<br />

mit r = ,77, die Scores des prozeduralen <strong>Wissen</strong>smaßes sind mit r = ,31 etwas weniger<br />

stabil.<br />

Das konzeptuelle <strong>Wissen</strong> der Studienteilnehmer stieg vom Prä- zum Posttest von 33<br />

auf 45 Prozent. Das prozedurale <strong>Wissen</strong> stieg von 28 Prozent im Prätest auf 60 Prozent in<br />

der Intervention <strong>und</strong> auf 68 Prozent im Posttest. Wie schon in der Studie von Rittle-<br />

Johnson <strong>und</strong> Alibali (1999), gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier<br />

Treatmentgruppen – weder in den Trainings- noch in den Posttestleistungen.<br />

In Übereinstimmung mit dem Iterativen Modell <strong>und</strong> den Hypothesen der Autoren<br />

sagte der konzeptuelle Prätestwert die Zuwächse an prozeduralem <strong>Wissen</strong> während der<br />

Intervention voraus. Nachdem die Lösungskorrektheit bei den prozeduralen Trainings- <strong>und</strong><br />

Posttestaufgaben um den prozeduralen Prätestwert bereinigt wurde, erklärte der<br />

konzeptuelle Prätestscore 23 Prozent der Trainingsleistung <strong>und</strong> 20 Prozent der<br />

Posttestleistung bei den prozeduralen Aufgaben. Nachdem die prozeduralen Leistungen der<br />

Kinder während der Intervention um den prozeduralen Prätestwissensscore bereinigt<br />

wurden, erklärten sie 22 Prozent der Varianz in den Prätest-Posttest-Zuwächsen des<br />

konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s.<br />

Man beachte, dass bei der Vorhersage der prozeduralen <strong>Wissen</strong>szuwächse durch das<br />

konzeptuelle <strong>Wissen</strong> im Prätest die unabhängige Variable zeitlich früher gemessen wurde<br />

<strong>als</strong> die abhängige Variable. Bei der Vorhersage der konzeptuellen <strong>Wissen</strong>szuwächse<br />

während der Intervention durch die prozeduralen <strong>Wissen</strong>szuwächse während der<br />

Intervention besteht hingegen kein klarer zeitlicher Abstand zwischen den Messungen der<br />

unabhängigen <strong>und</strong> der abhängigen Variable.<br />

Ob der prozedurale Prätestwissensscore die Zuwächse an konzeptuellem <strong>Wissen</strong><br />

vorhersagt, wird von Rittle-Johnson <strong>und</strong> Kollegen nicht berichtet.<br />

Einen zusätzlichen Bef<strong>und</strong> lieferte die Auswertung der mündlichen Erklärungen, die<br />

die Kinder während des Monsterspiels gaben. Rittle-Johnson <strong>und</strong> Kollegen betrachteten<br />

die Korrektheit dieser Erklärungen <strong>als</strong> Indiz dafür, dass ein Kind versteht, wie man<br />

Dezimalbrüche mit Hilfe externer Repräsentationsformen darstellen kann. Weil externe<br />

Repräsentationsformen konzeptuelles <strong>Wissen</strong> veranschaulichen <strong>und</strong> dadurch dem<br />

konkreten Handeln zugänglich machen können, erwarteten Rittle-Johnson <strong>und</strong> Kollegen,<br />

dass die Fähigkeit ein Problem grafisch-visuell repräsentieren zu können <strong>als</strong> Mediator die<br />

Interaktion zwischen den <strong>Wissen</strong>sarten beeinflusst. Genau dies zeigen auch ihre Daten:<br />

Das konzeptuelle Prätestwissen der Kinder sagt voraus, wie gut sie während der<br />

Intervention die Benutzung des Zahlenstrahls erklären können. Das Ausmaß dieser<br />

Kompetenz sagt wiederum ihre Zuwächse an prozeduralem <strong>Wissen</strong> voraus. Außerdem

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