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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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Studie 1: Interrelationen der <strong>Wissen</strong>sarten 189<br />

Faktoranalysen wurde gef<strong>und</strong>en, dass nur zwei Maße prozeduralen <strong>Wissen</strong>s<br />

(Zugriffsasymmetrie <strong>und</strong> Dual task-Kosten) hoch auf einem gemeinsamen Faktor laden.<br />

Die Problemlösekorrektheit lädt auf einem Faktor hoch, auf dem kein weiteres Maß<br />

prozeduralen <strong>Wissen</strong>s, jedoch alle vier Maße konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s hoch laden (s. Tabelle<br />

33 auf Seite 181). Wie die Faktorladungen aus den konfirmatorischen Analysen zeigen (s.<br />

Tabelle 18 auf Seite 160), trägt jedoch ausgerechnet das Maß Problemlösekorrektheit am<br />

meisten zur Bestimmung der prozeduralen <strong>Wissen</strong>sfaktoren bei. Es kann daher<br />

angenommen werden, dass die Faktorinterkorrelationen sänken, wenn das Maß<br />

Problemlösekorrektheit nicht <strong>als</strong> Maß prozeduralen <strong>Wissen</strong>s verwendet würde. Eine<br />

explorative Überprüfung dieser Vermutung scheiterte an Konvergenzproblemen,<br />

vermutlich, weil das Fehlen des Indikators mit der höchsten Ladung auf dem prozeduralen<br />

Faktor (in Verbindung mit den Problemen, die für das Maß Problemlösedauer gef<strong>und</strong>en<br />

wurden) dazu führte, dass die Werte der prozeduralen <strong>Wissen</strong>sfaktoren nicht mehr<br />

bestimmt werden konnten.<br />

Messbarkeit der <strong>Wissen</strong>sarten: Fazit<br />

Insgesamt können die Ergebnisse auf einer inhaltlichen <strong>und</strong> einer methodischen Ebene<br />

interpretiert werden. Auf der inhaltlichen Ebene gibt es drei Möglichkeiten: (1)<br />

<strong>Konzeptuelles</strong> <strong>und</strong> <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> können prinzipiell nicht unabhängig voneinander<br />

variieren, stellen <strong>als</strong>o zusammen ein einziges homogenes oder hierarchisch strukturiertes<br />

Konstrukt dar. (2) <strong>Konzeptuelles</strong> <strong>und</strong> <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> können prinzipiell unabhängig<br />

voneinander variieren. Sie taten das hier jedoch aufgr<strong>und</strong> der besonderen Lernsituation<br />

nicht. (3) <strong>Konzeptuelles</strong> <strong>und</strong> <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> können prinzipiell unabhängig<br />

voneinander variieren <strong>und</strong> taten das in der Untersuchungssituation. Auf der methodischen<br />

Ebene gibt es die Möglichkeiten: (1) Die Maße konzeptuellen <strong>und</strong> prozeduralen <strong>Wissen</strong>s<br />

wurden optimal ausgewählt, so dass sie die <strong>Wissen</strong>sarten valide erfassen. (2) Die Maße<br />

wurden suboptimal ausgewählt <strong>und</strong> erfassen die <strong>Wissen</strong>sarten daher nicht valide.<br />

Diese Möglichkeiten sind in Tabelle 35 zusammengestellt. Die Annahme, dass die<br />

Maße hinreichend valide waren <strong>und</strong> die <strong>Wissen</strong>sarten in der Untersuchungssituation<br />

unabhängig voneinander variierten, ist logisch nicht mit den hohen<br />

Faktorinterkorrelationen vereinbar <strong>und</strong> kann ausgeschlossen werden. Ob die Probleme bei<br />

der Messung prozeduralen <strong>Wissen</strong>s durch die Problemlösekorrektheit <strong>und</strong><br />

Problemlösedauer so gravierend waren, dass auch die anderen beiden Möglichkeiten in der<br />

linken Spalte der Tabelle ausgeschlossen werden können, ist unklar.

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