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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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Studie 1: Interrelationen der <strong>Wissen</strong>sarten 145<br />

Die Namenzählaufgabe wurde auch <strong>als</strong> Zweitaufgabe gewählt, weil für Kinder das<br />

Zählen, das Memorieren von Zahlen <strong>und</strong> das Hören <strong>und</strong> Kategorisieren von Vornamen<br />

alltägliche schulische Anforderungen darstellen, denen ökologische Validität nicht<br />

abgesprochen werden kann. Auch dass Kinder Mathematikaufgaben lösen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Vornamen anderer Kinder hören, ist im Unterricht nichts Ungewöhnliches.<br />

Die Zweitaufgabe sollte mit der Erstaufgabe interferieren, weil sie sowohl starke<br />

verbale <strong>als</strong> auch starke numerische Anteile hat. Unabhängig davon, ob die Kinder die<br />

Erstaufgabe durch eher verbale oder eher numerische Strategien lösen, sollte die<br />

Zweitaufgabe <strong>als</strong>o ihre Erstaufgabenleistung verringern.<br />

Da die Probanden in der Zweitaufgabenbedingung nach jeder Lösung von zehn<br />

Zahlenstrahlaufgaben unterbrochen wurden, den Punktestand einzugeben hatten <strong>und</strong><br />

Rückmeldungen über ihre Leistungen erhielten <strong>und</strong> da die Baseline-Bedingung der<br />

Zweitaufgabenbedingung – abgesehen von der Zweitaufgabe selbst – möglichst ähnlich<br />

sein soll, wurde auch in der Baseline-Bedingung nach jedem Zehnerblock von Aufgaben<br />

eine Rückmeldung über die Lösungskorrektheit erteilt.<br />

Insgesamt bearbeiteten die Probanden 40 Aufgaben in der Baseline-Bedingung <strong>und</strong> 50<br />

Aufgaben in der Zweitaufgaben-Bedingung in einem ABBA-Design (20 Baseline-<br />

Aufgaben ohne Zweitaufgaben, dann 50 Baseline-Aufgaben mit gleichzeitigen<br />

Zweitaufgaben, dann wieder 20 Baseline-Aufgaben ohne Zweitaufgaben), wobei der erste<br />

Zehnerblock in der Zweitaufgaben-Bedingung <strong>als</strong> Übungsteil für die komplexe<br />

Zweitaufgabentechnik betrachtet <strong>und</strong> zur Validitätssteigerung komplett von der<br />

Auswertung ausgeschlossen wurde.<br />

Dann wurden pro Person <strong>und</strong> Bedingung die durchschnittlichen Lösungsraten<br />

berechnet. Die Dual task-Kosten wurden pro Person bestimmt, indem berechnet wurde, um<br />

wie viel Prozent die Lösungsrate in der Zweitaufgabenbedingung schlechter war <strong>als</strong> in der<br />

Baseline-Bedingung. Der Prozentwert wurde durch Relativierung an der absoluten<br />

Wertedifferenz an dem Durchschnittsmesswert der Baseline-Bedingung errechnet (für die<br />

Formel s. Tabelle 12). Er bildet <strong>als</strong>o die Größe der Dual task-Kosten unabhängig von den<br />

absoluten Lösungsraten ab.<br />

9.2.7 Erhobene Kovariaten<br />

Um das Zustandekommen der interindividuellen <strong>Wissen</strong>sunterschiede näher untersuchen<br />

zu können <strong>und</strong> um externe Spezifikationsfehler (siehe Seite 115) so weit wie möglich zu<br />

vermeiden, wurden einige Kovariaten über einen Personenfragebogen, einen Intelligenztest<br />

<strong>und</strong> ein Programm zur Erhebung der individuellen Ausprägung des distance effects<br />

erhoben.

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