Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...
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64 Kapitel 4<br />
A central thesis is that work with rats, monkeys, and humans – which has sometimes seemed to<br />
proceed independently in 3 separate literatures – is now largely in agreement about the function of<br />
the hippocampus and related structures. A biological perspective is presented, which proposes<br />
multiple memory systems with different functions and distinct anatomical organizations. The<br />
hippocampus (together with anatomically related structures) is essential for a specific kind of<br />
memory, here termed declarative memory (similar terms include explicit and relational). Declarative<br />
memory is contrasted with a heterogeneous collection of nondeclarative (implicit) memory abilities<br />
that do not require the hippocampus (skills and habits, simple conditioning, and the phenomenon of<br />
priming). (Squire, 1992, S. 195)<br />
Dass die Forschung mit Menschen, Affen <strong>und</strong> Ratten konvergierende Bef<strong>und</strong>e liefert, ist<br />
vor allem deswegen bemerkenswert, weil die drei Forschungsstränge unterschiedlichen<br />
methodischen Einschränkungen unterliegen. Forschung zu Läsionen des menschlichen<br />
Gehirns folgt gr<strong>und</strong>sätzlich korrelativen Designs, weil ausschließlich bei Unfällen oder<br />
Operationen entstandene unsystematisch über Hirnregionen verteilte Schäden analysiert<br />
werden können. Die Validität dieser Bef<strong>und</strong>e wird nicht nur durch die mangelnde<br />
Randomisierung in Frage gestellt, sondern auch durch die Tatsache, dass die Schäden<br />
meist nicht auf einzelne Hirnstrukturen beschränkt sind, sondern jeweils verschiedene<br />
Strukturen unterschiedlich stark beeinträchtigen.<br />
Bei Affen <strong>und</strong> Ratten können jedoch einzelne Hirnstrukturen durch Medikamente oder<br />
invasive Eingriffe gezielt manipuliert werden. Im Zuge dieser Forschung konnte gezeigt<br />
werden, dass die Tiere bei Gedächtnisaufgaben ähnliche Verhaltensauffälligkeiten wie<br />
amnestische Patienten zeigen, wenn man ihnen vergleichbare Hirnschäden zufügt. Durch<br />
gezielte Variation der Läsionen bei den Tieren konnte dann die Bedeutung einzelner<br />
Hirnstrukturen, insbesondere die des Hippocampus, für das deklarative Gedächtnis<br />
nachgewiesen werden (siehe Heindel, Salomon, Shults, Walicke, & Butters, 1989;<br />
Schacter, 1989; Squire & Zola, 1996).<br />
Die Bef<strong>und</strong>e zeigten zunächst allerdings nur, dass es neurologisch unterscheidbare<br />
Gedächtnissysteme gibt, die unabhängig voneinander bestehen oder ausfallen können.<br />
Ausführliche Überblicke über diese Bef<strong>und</strong>lage geben Gabrieli (1998), Rolls (2000) <strong>und</strong><br />
Willingham (1997). Es stellt sich jedoch die Anschlussfrage, welchen einzelnen<br />
psychischen Funktionen die Systeme dienen. So wird in der Literatur ausführlich<br />
diskutiert, welche psychologische Unterscheidung zwischen <strong>Wissen</strong>sarten Unterschiede<br />
zwischen den neurologischen Gedächtnissystemen am besten charakterisiert: semantisches<br />
versus episodisches <strong>Wissen</strong> (vgl. Glisky, 1992), explizites versus implizites <strong>Wissen</strong><br />
(Schacter, 1992), relationales versus isoliertes <strong>Wissen</strong> (Cohen, Poldrack, & Eichenbaum,