Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...
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156 Kapitel 9<br />
Problemlösekorrektheit indiziert schwache, aber angesichts der großen Stichprobe<br />
signifikante <strong>Wissen</strong>sverluste. Auffällig ist, dass sich nicht alle vier Maße konzeptuellen<br />
oder alle vier Maße prozeduralen <strong>Wissen</strong>s jeweils in die selbe Richtung entwickeln.<br />
Reliabilitäten der Maße<br />
Vor den SEM-Analysen stehen schon drei verschiedene Indikatoren zur Verfügung, die<br />
etwas über die Reliabilitäten der verwendeten Maße aussagen. Diese sind in Tabelle 15<br />
zusammengestellt. Für die Analysedateien siehe Anhang D.6. Zunächst liefert die<br />
Itemanzahl eine a priori-Information über die Reliabilitäten der Maße: Je mehr Messwerte<br />
in einen Summenscore eingehen, umso reliabler ist er, weil sich die Fehler gegenseitig<br />
ausmitteln. Cronbachs Alpha-Koeffizienten geben darüber hinaus Aufschluss über die<br />
internen Konsistenzen der Maße. Sie stellen jeweils eine untere Schranke dar, über der die<br />
wahre Reliabilität liegen muss.<br />
Tabelle 15: Indikatoren der Reliabilitäten der <strong>Wissen</strong>smaße.<br />
Itemanzahl<br />
Maße konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s<br />
Cronbachs Alpha<br />
Mzp 1 Mzp 2 Mzp 3<br />
Stabilität<br />
Mzp 1 zu 2 Mzp 2 zu 3<br />
Evaluation 8 ,44 ,54 ,47 ,40 ,49<br />
Übersetzung 20 ,70 ,80 ,76 ,47 ,63<br />
Größenvergleich 20 ,77 ,75 ,80 ,63 ,65<br />
Erklärung<br />
Maße prozeduralen <strong>Wissen</strong>s<br />
4 ,52 ,59 ,54 ,73 ,56<br />
Problemlösekorrektheit 20 ,82 ,85 ,85 ,39 ,74<br />
Problemlösedauer 15 ,94 ,93 ,94 ,40 ,63<br />
Zugriffsasymmetrie I 20 ,88 ,88 ,90 ,47 ,61<br />
Zugriffsasymmetrie II<br />
Zugriffsasymmetrie<br />
20<br />
-<br />
,87<br />
-<br />
,87 ,89 ,50 ,60<br />
a - a - a ,04 ,16<br />
Dual task-Kosten I 40 ,92 ,92 ,93 ,42 ,82<br />
Dual task-Kosten II<br />
Dual task-Kosten<br />
40<br />
-<br />
,93<br />
-<br />
,94 ,95 ,50 ,82<br />
a - a - a ,23 ,61<br />
Anmerkung. a für Differenzwerte nicht berechenbar.<br />
Die internen Konsistenzen der <strong>Wissen</strong>smaße sind über die Messzeitpunkte hinweg sehr<br />
stabil. Die Konsistenzen der Maße prozeduralen <strong>Wissen</strong>s liegen alle über ,80 <strong>und</strong> sind<br />
daher <strong>als</strong> gut oder sehr gut anzusehen. Die internen Konsistenzen der Maße konzeptuellen<br />
<strong>Wissen</strong>s sind insgesamt geringer. Die beiden verbalen Aufgabentypen Evaluation <strong>und</strong><br />
Erklärungen haben niedrigere interne Konsistenzen <strong>als</strong> die beiden nonverbalen<br />
Aufgabentypen, allerdings gehen in sie auch weniger Items ein <strong>als</strong> in die anderen beiden<br />
Summenscores.<br />
Den dritten Indikator der Reliabilitäten stellen die Stabilitätskoeffizienten dar. Sie<br />
entsprechen der Korrelation der Ausprägungen eines <strong>Wissen</strong>smaßes zu einem <strong>und</strong> dem<br />
darauf folgenden Messzeitpunkt. Die Stabilitäten hängen mit den Retestreliabilität der