Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...
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130 Kapitel 9<br />
Alltagsbrüchen in Form von Maßangaben Teil des Mathematikunterrichts vor der fünften<br />
Klasse (vgl. Rahmenlehrplan: Mathematik in der Gr<strong>und</strong>schule, 1986).<br />
Wie in Abschnitt 6.3 berichtet, können Fünft- <strong>und</strong> Sechstklässler sicher mit dem<br />
(eindimensionalen) Zahlenstrahl umgehen. Falls die Kinder in der Stichprobe<br />
Dezimalbrüche nicht korrekt auf dem Zahlenstrahl abbilden können, liegt das mit großer<br />
Sicherheit an mangelhaftem Dezimalbruchwissen, nicht jedoch an mangelhaftem<br />
Zahlenstrahlwissen.<br />
Um Studienteilnehmer zu gewinnen, wurden in den fünften <strong>und</strong> sechsten Klassen von<br />
zehn Berliner Gr<strong>und</strong>schulen die geplanten Studien kurz kindgerecht dargestellt. Den<br />
Kindern wurde Informationsmaterial über die Studien (siehe Anhang A) für sie <strong>und</strong> für<br />
ihre Eltern mitgegeben. Die Schulleiter wurden vorab in einem separaten Brief (ebenfalls<br />
Anhang A) über die wissenschaftlichen Ziele der Studie informiert <strong>und</strong> um Erlaubnis für<br />
die Klassenbesuche gebeten. Die Schulen liegen in eher bürgerlichen Wohnvierteln<br />
(Steglitz, Hellersdorf <strong>und</strong> Charlottenburg), die nach ihrer räumlichen Nähe <strong>und</strong> somit nach<br />
ihrer guten Erreichbarkeit des Untersuchungsortes durch die Studienteilnehmer ausgewählt<br />
wurden.<br />
Kinder <strong>und</strong> Eltern wurden durch das Informationsmaterial soweit wie möglich über<br />
die Ziele der Studie <strong>und</strong> die Einzelheiten der Durchführung aufgeklärt. Es wurde besonders<br />
darauf hingewiesen, dass jede Schülerin <strong>und</strong> jeder Schüler unabhängig von jeglichen<br />
Personeneigenschaften <strong>und</strong> Kompetenzen willkommen <strong>und</strong> kein besonders Vorwissen<br />
vonnöten ist.<br />
Bei Interesse konnten die Eltern eine dem Material beiliegende bereits adressierte <strong>und</strong><br />
frankierte Postkarte mit ihrer Telefonnummer <strong>und</strong> dem Namen des Kindes an unser<br />
Forschungsinstitut schicken. Das taten zirka 20% der Familien, was ungefähr 300<br />
eingesandte Karten ergab. Anschließend wurden telefonisch mit 230 der Eltern Termine<br />
vereinbart, an denen ihre Kinder das Institut besuchen sollten. Es wurden Termine für<br />
jeweils anderthalbstündige Testsitzungen an zwei direkt aufeinanderfolgenden Tagen<br />
ausgemacht. Um so vielen Kindern wie möglich eine Teilnahme zu ermöglichen, konnten<br />
diese Termine an Werktagen zwischen 15 Uhr (frühester Beginn) <strong>und</strong> 19 Uhr (spätestes<br />
Ende) liegen. Während Schulferien <strong>und</strong> an Wochenenden waren Termine zwischen 10.30<br />
<strong>und</strong> 19 Uhr möglich.<br />
Bei diesen Terminen handelte es sich um den ersten <strong>und</strong> den zweiten Messzeitpunkt<br />
des Designs. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Erhebung wurde eine Erweiterung<br />
des Designs um einen dritten Messzeitpunkt beschlossen, der ungefähr vier Monate nach