Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...
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Studie 2: Vermittlung der <strong>Wissen</strong>sarten 201<br />
Die Erteilung von Feedback in der Trainingsphase hätte den Erwerb prozeduralen<br />
<strong>Wissen</strong>s sicherlich zusätzlich begünstigt. Sie hätte von den Teilnehmern jedoch auch zur<br />
Testung von Hypothesen über konzeptuelle Zusammenhänge <strong>und</strong> zur F<strong>als</strong>ifizierung von<br />
Misskonzepten genutzt werden können. Daher wurde auf Feedback in der Übungsphase<br />
verzichtet.<br />
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Probanden während der Übung<br />
selbstständig aus den Lösungsbeispielen oder aus ihrem Vorwissen neues konzeptuelles<br />
<strong>Wissen</strong> ableiten können. Allerdings kann erwartet werden, dass in Gruppe TP die<br />
Zuwächse an prozeduralem <strong>Wissen</strong> wesentlich größer sind <strong>als</strong> die Zuwächse an<br />
konzeptuellem <strong>Wissen</strong>.<br />
Der genaue Ablauf von Intervention TP <strong>und</strong> die wörtlichen Instruktionen befinden<br />
sich in Anhang F.1.3.<br />
Intervention TX für die Kontrollgruppe<br />
Die Kontrollgruppe sollte für etwa dieselbe Zeit am Computer beschäftigt werden wie die<br />
anderen beiden Gruppen. Aus Studie 1 ist bekannt, dass die Auseinandersetzung mit den<br />
Dezimalbrüchen den Kindern Spaß macht <strong>und</strong> <strong>als</strong> mittelschwierig erlebt wird. Daher<br />
wurde eine ebensolche Aufgabe für die Intervention TX gesucht. Damit die Teilnehmer<br />
von Intervention TX <strong>als</strong> Kontrollgruppe fungieren können, dürfen sie während der<br />
Intervention weder konzeptuelles noch <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> über Dezimalbrüche erhalten.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden den Kindern am Bildschirm nacheinander sieben<br />
Absätze aus einem Text über Elefanten gezeigt. Der Text war inhaltlich <strong>und</strong> sprachlich für<br />
Fünftklässler geeignet. Pro Absatz waren drei unter dem Text angegebene Worte durch ein<br />
Sternchen ersetzt worden. Außerdem enthielt jeder Absatz zwei Rechtschreibfehler. Die<br />
Aufgabe der Kinder bestand darin, die Sterne wieder durch die Worte zu ersetzen <strong>und</strong> die<br />
Rechtschreibfehler zu korrigieren. Die Wortersetzungen <strong>und</strong> einige der Fehlerkorrekturen<br />
ließen sich nur durchführen, wenn man den Text wirklich las <strong>und</strong> seine Aussagen inhaltlich<br />
nachvollzog. Man konnte sich den jeweils nächsten Absatz nur anzeigen lassen, wenn man<br />
alle Lücken <strong>und</strong> Fehler auf dem Bildschirm beseitigt hatte. Um Kinder mit schlechten<br />
Rechtschreibkenntnissen nicht zu überfordern, wurden die Positionen von noch<br />
vorhandenen Fehlern schwarz markiert, wenn man versuchte sich trotz noch vorhandener<br />
Fehler den jeweiligen Folgeabsatz anzeigen zu lassen. Den Inhalt der markierten Fehler<br />
mussten die Kinder jedoch selbst herausbekommen. Während dieser Intervention <strong>und</strong> den<br />
anderen beiden durften sie sich bei Fragen jederzeit an den Versuchsleiter wenden.