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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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Studie 2: Vermittlung der <strong>Wissen</strong>sarten 195<br />

10 Studie 2: Erwerb der <strong>Wissen</strong>sarten<br />

10.1 Fragestellungen <strong>und</strong> Hypothesen<br />

Studie 1 lieferte wichtige Indizien für die Beantwortung der Forschungsfragen 3 <strong>und</strong> 4, die<br />

sich auf die kausalen Relationen zwischen den <strong>Wissen</strong>sarten beziehen. Endgültige<br />

Antworten konnten jedoch noch nicht gegeben werden – zum einen, weil Studie 1 ein<br />

korrelatives statt eines experimentellen Designs zugr<strong>und</strong>e liegt, zum anderen, weil die<br />

divergente Validität der verwendeten Maße niedrig ist.<br />

Trotz dieser methodischen Einschränkungen führte Studie 1 zu wichtigen neuen<br />

Bef<strong>und</strong>en, weil im Gegensatz zu früheren Studien konzeptuelles <strong>und</strong> <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong><br />

<strong>als</strong> <strong>latente</strong> Faktoren modelliert wurden. Es wurde gezeigt, dass dies zu hochwertigeren <strong>und</strong><br />

zu qualitativ anderen Resultaten führt <strong>als</strong> die Verwendung einzelner <strong>Wissen</strong>smaße.<br />

Um in Studie 2 die methodischen Einschränkungen von Studie 1 zu kompensieren,<br />

ohne ganz auf die methodischen Vorzüge von Studie 1 verzichten zu müssen, soll<br />

folgendermaßen vorgegangen werden: Die Teilnehmer von Studie 2 werden auf drei<br />

Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhält in einer ersten Lernphase vorwiegend<br />

konzeptuelles <strong>Wissen</strong>, eine Gruppe vorwiegend <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> eine Gruppe<br />

keine der beiden <strong>Wissen</strong>sarten. Um den Erfolg dieses Vorgehens nachzuweisen, bearbeiten<br />

die Teilnehmer vor <strong>und</strong> nach der Treatmenterteilung die <strong>Wissen</strong>stests von Studie 1. In<br />

einer zweiten Lernphase spielen alle Teilnehmer das „Fang-das-Monster“-Spiel <strong>und</strong><br />

bearbeiten anschließend ein drittes Mal den <strong>Wissen</strong>stest.<br />

Wenn die Gruppe, die in der ersten Lernphase vorwiegend konzeptuelles <strong>Wissen</strong><br />

erhielt, am Ende der zweiten Lernphase mehr <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> besitzt <strong>als</strong> die<br />

Kontrollgruppe, würde das eindeutig einen Kausaleinfluss konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s auf<br />

<strong>prozedurales</strong> belegen. Denn die Treatment- <strong>und</strong> die Kontrollgruppe unterscheiden sich<br />

lediglich in einem einzigen Faktor: Die Treatmentgruppe erhielt in der ersten Phase<br />

konzeptuelles <strong>Wissen</strong>, die Kontrollgruppe nicht. Unterscheiden sich die Gruppen nach dem<br />

„Fang-das-Monster“-Spiel signifikant in ihrem prozeduralen <strong>Wissen</strong>, so können nur die<br />

zuvor erzeugten Gruppenunterschiede im konzeptuellen <strong>Wissen</strong> dafür ursächlich sein.<br />

Gleiches gilt für den umgekehrten Erwerbsweg: Wenn die Gruppe, die in der ersten<br />

Lernphase vorwiegend <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> erhielt, am Ende der zweiten Lernphase mehr<br />

konzeptuelles <strong>Wissen</strong> besitzt <strong>als</strong> die Kontrollgruppe, so kann das nur durch einen positiven<br />

Kausaleinfluss prozeduralen <strong>Wissen</strong>s auf konzeptuelles erklärt werden.<br />

Für die Untersuchung der Forschungsfragen 3 <strong>und</strong> 4 fungieren die ersten beiden<br />

Messzeitpunkte <strong>als</strong>o lediglich <strong>als</strong> manipulation check <strong>und</strong> <strong>als</strong> Kontrolle des Vorwissens.

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