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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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86 Kapitel 4<br />

<strong>Wissen</strong>s auswirkt. Denn je stärker solche numerischen Prozesse automatisiert sind, umso<br />

weniger belasten sie das Arbeitsgedächtnis. Dadurch könnte einerseits der Erwerb<br />

konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s, das ja bewusste Elaborationen voraussetzt, gefördert werden. Zum<br />

anderen könnte eine Entlastung des Arbeitsgedächtnisses auch die Transformation von<br />

konzeptuellem in <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> umgekehrt gefördert werden. Die Stärke von<br />

distance <strong>und</strong> SNARC effect müsste in diesem Fall positiv mit dem Ausmaß konzeptuellen<br />

<strong>Wissen</strong>s korreliert sein <strong>und</strong> <strong>als</strong> Moderator auf etwaige Beziehungen zwischen den<br />

<strong>Wissen</strong>sarten einwirken. Dies wurde bisher jedoch nicht überprüft.<br />

4.8 Zusammenfassung<br />

Theorien über konzeptuelles <strong>und</strong> <strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>und</strong> viele ähnliche Paare von<br />

<strong>Wissen</strong>sarten lassen sich unter die dual component theories of cognition subsumieren.<br />

Viele Begriffspaare für <strong>Wissen</strong>sarten werden synonym verwendet, obwohl die empirischen<br />

Beziehungen zwischen den Paaren ungeklärt sind. Ein wichtiges Argument gegen eine<br />

Unterscheidung von <strong>Wissen</strong>sarten ist ihre mangelnde Isolierbarkeit im Verhalten, ein<br />

wichtiges Argument für eine Unterscheidung sind neuropsychologische Bef<strong>und</strong>e über<br />

distinkte Gedächtnissysteme, deren psychologisch-funktionale Charakteristika bisher<br />

jedoch ungeklärt sind. Auf theoretischer Ebene wird konzeptuelles <strong>Wissen</strong> <strong>als</strong> Netzwerk<br />

dem Bewusstsein zugänglicher konzeptueller Aussagen <strong>und</strong> Prinzipien gesehen,<br />

<strong>prozedurales</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>als</strong> Sammlung automatisiert ausführbarer Produktionsregeln.<br />

<strong>Konzeptuelles</strong> <strong>Wissen</strong> wird gewöhnlich durch Aufgaben operationalisiert, die die flexible<br />

<strong>und</strong> reflektierte Anwendung von Konzepten auf neue Aufgabentypen verlangen.<br />

Prozedurales <strong>Wissen</strong> wird darüber gemessen, wie umfassend <strong>und</strong> effizient Probanden<br />

Routineprobleme lösen können. Beide <strong>Wissen</strong>sarten könnten unterschiedliche Relationen<br />

zu Konstrukten wie der Intelligenz <strong>und</strong> der mentalen Repräsentation von Zahlen besitzen.

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