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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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136 Kapitel 9<br />

Da die Übungsaufgaben eine kognitive <strong>und</strong> keine sensomotorische Fähigkeit<br />

vermitteln sollten, wurden vier verschiedene visuelle Aufgabenoberflächen entwickelt: (1)<br />

ein Zahlenstrahl, auf dem eine Position mit einem Schieberegler zu markieren ist; (2) ein<br />

Zahlenstrahl, auf dem eine Position durch einfaches Anklicken mit der Maus zu indizieren<br />

ist; (3) ein Zahlenstrahl auf dem eine von vier durch Pfeile indizierten Positionen durch<br />

Anklicken mit der Maus auszuwählen ist; (4) eine Zufallsauswahl von einem bis fünf<br />

separaten Zahlenstrahlen, auf denen jeweils eine Position durch einen Pfeil angezeigt wird<br />

<strong>und</strong> von denen einer anzuklicken ist. Alle vier Oberflächentypen erfordern <strong>und</strong> trainieren<br />

dieselbe kognitive Fähigkeit, nämlich einen gegebenen Dezimalbruch in eine Position auf<br />

einem Zahlenstrahl umzusetzen.<br />

In Sitzung 1 bearbeiteten die Probanden 80 Aufgaben (jeweils 20 von jedem der vier<br />

Oberflächentypen), in Sitzung 2 ebenfalls 80 (wieder jeweils 20 von jedem der vier<br />

Oberflächentypen) <strong>und</strong> in Sitzung 3 bearbeiteten sie 12 Aufgaben (jeweils 3 von jedem<br />

Oberflächentyp). In den Sitzungen 1 <strong>und</strong> 2 wurden sie bei 8 der Aufgaben <strong>und</strong> in Sitzung 3<br />

bei 4 der Aufgaben nach Antworteingabe <strong>und</strong> Erhalt des Feedbacks gebeten, eine<br />

Erklärung für die korrekte Lösung der Aufgabe in das neben ihrem Rechner liegende Heft<br />

zu schreiben. Es kann erwartet werden, dass die Übung, das Feedback <strong>und</strong> die Generierung<br />

von Erklärungen zusammen zu Zuwächsen an konzeptuellem <strong>und</strong> prozeduralem <strong>Wissen</strong><br />

führen (Newell & Rosenbloom, 1981; Rittle-Johnson et al., 2001; Siegler, 2002).<br />

9.2.5 Maße konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s<br />

Von den in Abschnitt 4.6.1 diskutierten gebräuchlichen Maßen konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s<br />

wurden unter Gesichtspunkten der Umsetzbarkeit in ein Computerprogramm <strong>und</strong> der<br />

Nutzbarkeit in Gruppenerhebungen vier Maße ausgewählt: (a) Evaluationsaufgaben, (b)<br />

Übersetzungen in andere Zeichensysteme, (c) Sortier- <strong>und</strong> Vergleichsaufgaben <strong>und</strong> (d)<br />

verbale Befragungen. Keine von ihnen erfordert die Platzierung eines Dezimalbruchs auf<br />

einem Zahlenstrahl. Sie stellen <strong>als</strong>o Transferaufgaben im oben erläuterten Sinne dar.<br />

Ob sie wirklich valide Maße konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s sind, steht noch nicht fest <strong>und</strong> ist<br />

Fragestellung dieser Studie. Wenn im Folgenden von Maßen konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s oder<br />

konzeptuellen <strong>Wissen</strong>smaßen gesprochen wird, so ist damit stets gemeint, dass diese Maße<br />

hypothetisch Maße konzeptuellen <strong>Wissen</strong>s darstellen. Gleiches gilt für die Maße<br />

prozeduralen <strong>Wissen</strong>s <strong>und</strong> die <strong>latente</strong>n Faktoren, die teilweise auch <strong>als</strong> <strong>Wissen</strong>sfaktoren<br />

bezeichnet werden.<br />

Die wörtlichen Instruktionen finden sich in Anhang B.1. Die Umsetzung der Maße in<br />

das Datenerhebungsprogramm <strong>und</strong> ihre Berechnung wird im Folgenden erläutert. Das

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