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Konzeptuelles und prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre ...

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Validierung kognitiver Modelle mittels Strukturgleichungsmodellen 121<br />

kann ebenfalls ursächlich sein. Bei Konvergenzproblemen sollte ein Modell verworfen<br />

werden, sofern konvergierende Alternativmodelle zur Verfügung stehen.<br />

Insgesamt empfiehlt es sich, nie gleich ein komplexes Modell auf einmal zu schätzen,<br />

da dann ein eventueller schlechter Modellfit nicht eindeutig Teilen des Mess- oder des<br />

Regressionsmodells zugeschrieben werden kann. Es ist sinnvoll, zuerst das Messmodell<br />

alleine zu überprüfen <strong>und</strong> dann, wenn die Operationalisierbarkeit der <strong>latente</strong>n <strong>Variablen</strong><br />

nachgewiesen wurde, das Regressions- beziehungsweise das Gesamtmodell zu testen.<br />

Weitere ergänzende Analysen, wie explorative Faktoranalysen über die manifesten<br />

<strong>Variablen</strong>, können sinnvoll sein, weil sie helfen modellinterne Spezifikationsfehler<br />

aufzudecken.<br />

Der letzte Arbeitsschritt ist die Interpretation der Ergebnisse, der bei einer<br />

modellgenerierenden Vorgehensweise erneute Modellierungszyklen folgen können.<br />

7.5 Modellgütebeurteilung <strong>und</strong> Modellinterpretation<br />

Bei der Beurteilung <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse der Parameterschätzung sind zwei<br />

Gruppen von Informationsquellen zu berücksichtigen: die geschätzten Ausprägungen der<br />

Modellkoeffizienten <strong>und</strong> die Modellfitindizes.<br />

Die Modellkoeffizienten geben Aufschluss über spezifische Relationen zwischen den<br />

<strong>Variablen</strong> im Modell. Sie sind auf ihre Augenscheinvalidität <strong>und</strong> ihre theoretischen<br />

Implikationen hin zu interpretieren. Die meisten Programme geben sowohl standardisierte<br />

<strong>als</strong> auch unstandardisierte Koeffizienten aus. Die Unstandardisierten beziehen sich auf die<br />

manifesten <strong>Variablen</strong> in ihrer ursprünglichen Skalierung, die Standardisierten auf alle<br />

<strong>Variablen</strong> in ihrer z-standardisierten Form. Um eine Vergleichbarkeit von Koeffizienten<br />

zwischen Studien mit unterschiedlich skalierten <strong>Variablen</strong> zu gewährleisten, werden<br />

meistens die standardisierten Koeffizienten berichtet <strong>und</strong> interpretiert. Standardisierte<br />

Pfadkoeffizienten können wie standardisierte Regressionskoeffizienten interpretiert<br />

werden: Sie geben an, um wie viele Standardabweichungen sich die Ausprägungen der<br />

abhängigen Variable verändern, wenn die Ausprägungen der unabhängigen Variable um<br />

eine Standardabweichung zunehmen. Daher liegen standardisierte Pfadkoeffizienten<br />

normalerweise zwischen minus eins <strong>und</strong> plus eins, können jedoch auch größere <strong>und</strong><br />

kleinere Werte annehmen.<br />

Die Modellfitindizes (für einen ausführlichen Überblick siehe Yu, 2002) geben an, wie<br />

gut das vorgegebene Modell zu den empirisch gef<strong>und</strong>enen Daten passt. Allerdings ist gute<br />

Passung ein Begriff, der sich auf viele unterschiedliche Weisen konzeptualisieren <strong>und</strong><br />

quantifizieren lässt. Dementsprechend gibt es nicht einen Fitindex, sondern eine ganze<br />

Reihe von ihnen. Jeder hat unterschiedliche Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>und</strong> keiner kann <strong>als</strong> der

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