Diss_16 Okt 2006 finalvers
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Hierbei sind sie immer elliptisch zu verstehen, auch wenn sie eliminiert werden, denn eine<br />
lokativische Agentivergänzung ist implizit vorhanden, sie wird eindeutig hinzugedacht: 43<br />
(35) Die Ruheplätze der Toten ... waren von festen Mauern umfriedet. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:158)<br />
(36) ... dass die Augen von Schweiß verklebt sind. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:158)<br />
(37) Dieser Stil ist von klassischen Elementen geprägt. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:159)<br />
Der zweite Typ umfasst die „Agensergänzung im strikten Sinne“, die durch das Merkmal<br />
[+menschlich] gekennzeichnet ist, vgl. das Agens mit potenten PAE. Die Verwendung eines<br />
solchen Agens in Resultativkonstruktionen ist mit der Erzielung kommunikativer Funktionen<br />
wie Hervorhebung, Kontrastbildung, Präzisierung verbunden. 44 (In unserer Klassifikation<br />
entsprechen solche Agenzien den informationsstrukturell relevanten Agensphrasen.) Dazu<br />
folgende Belege:<br />
(38) Das Landkaufhaus ist von Kollegen Liebscher zugesagt. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:<strong>16</strong>2)<br />
(39) Alle Gesetze sind von Alten und Männern gemacht. Junge und Weiber wollen die Ausnahmen, Alte die<br />
Regel. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:<strong>16</strong>3)<br />
(40) Der Kaffee Jacques Fabre ist von den besten Kennern gemischt. (Litvinov/Nedjalkov, 1988:<strong>16</strong>4)<br />
Die Präpositionen von und durch können als prototypisch agentivische Präpositionen<br />
angesehen werden, im Gegensatz dazu sind die restlichen prototypisch nicht agentivisch. Alle<br />
genannten Präpositionen werden mit Substantiven gebraucht, die in den Passivsätzen durch<br />
spezifische semantische Merkmale gekennzeichnet sind.<br />
2) Inhärente Merkmale der Agenspräpositionen<br />
Nach Trempelmann (1973) verbindet sich die Präposition von mit den Substantivklassen<br />
Eigennamen, Gattungsnamen, Sammelnamen, Stoffnamen und Abstrakta: 66,2 % der<br />
Anschlussnomina sind Personenbezeichnungen, 33,8 % Nicht-Personenbezeichnungen. Bei<br />
durch haben wir ein umgekehrtes Verhältnis: 87,2 % der Anschlussnomina sind Nicht-<br />
Personenbezeichnungen (bis zu 68 % davon bestehen aus Abstrakta), 12,8 % der<br />
Anschlussnomina sind Personenbezeichnungen. 45 Diese statistischen Daten lassen sich nicht<br />
43 Vgl. Litvinov/Nedjalkov (1988:158).<br />
44 Vgl. Litvinov/Nedjalkov (1988:<strong>16</strong>2–<strong>16</strong>5).<br />
45 Schoenthal (1976:99f.) weist nach, dass für die Auswahl der Präpositionen von und durch semantische<br />
Merkmale wie [+belebt] bzw. [-belebt] entscheidend sind: In den untersuchten Passivsätzen kommt von bis zu<br />
90 % bei den belebten Nomina vor, dagegen wird durch öfter bei den unbelebten Nomina verwendet. Zu einer<br />
ähnlichen Feststellung kommen Pape-Müller (1980:76), Helbig/Buscha (1980:147).