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Diss_16 Okt 2006 finalvers

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Struktur 2: Agensphrase – Passivpartizip, wobei die Nennung der Agensphrase für die<br />

Grammatikalität der Struktur erforderlich ist. Das Passivpartizip bildet zusammen mit der<br />

Agensphrase eine Partizipialgruppe, die auf einen Passivsatz zurückführbar ist: 58<br />

(57) (a) Wegen einer akuten Ermüdung der Stimmbänder, verursacht durch zahlreiche Auftritte in den<br />

letzten Monaten, hatte der weltberühmte spanische Tenor auf ärztliches Anraten entschieden,<br />

alle seine Verpflichtungen im Juni abzusagen. (Mannheimer Morgen, 03.06.1995)<br />

(b) Wegen einer akuten Ermüdung der Stimmbänder, die durch zahlreiche Auftritte in den letzten<br />

Monaten verursacht waren, hatte der weltberühmte spanische Tenor auf ärztliches Anraten<br />

entschieden, alle seine Verpflichtungen im Juni abzusagen.<br />

(58) (a) Auf der anderen Seite des Kanals stand ein Palast, eines seiner Fenster war erhellt, und sie<br />

hörten Gesang, von Instrumenten begleitet. (Filipović, 1977:30)<br />

(b) Auf der anderen Seite des Kanals stand ein Palast, eines seiner Fenster war erhellt, und sie<br />

hörten Gesang, der von Instrumenten begleitet wurde.<br />

Im Hinblick auf Rath (1971), der sich mit dem syntaktischen Verhalten, der syntaktischen<br />

Struktur und der semantischen Beziehung von Partizipialgruppen (Pgruppen) zu einem<br />

übergeordneten Satz befasst hat, werden wir im Rahmen dieser Untersuchung das<br />

syntaktische Verhalten und die syntaktische Struktur von Passivpartizipien in Betracht ziehen,<br />

weil in beiden Fällen die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen der Partizipialgruppe und dem<br />

Bezugswort einerseits, und die Abhängigkeitsrelation innerhalb der Partizipialgruppe<br />

andererseits ermittelbar sind.<br />

Was das syntaktische Verhalten betrifft, werden die PGruppen mittels der Permutation in<br />

zwei Gruppen zusammengefasst, nämlich in Appositionen und selbständigen Einheiten. Nach<br />

Rath können nur die PGruppen, die als Appositionen aufgefasst werden, unmittelbar neben<br />

ihren Stützgruppen stehen, während bei den selbständigen PGruppen eine neutrale Verteilung<br />

der Elemente zu verzeichnen ist. 59 In folgendem Beispiel fungiert die Partizipialgruppe als<br />

Apposition:<br />

(59) Aber die Sphären des Gefühls, losgelöst vom wirklichen Leben der Zeit ... (Rath, 1971:64)<br />

Bezüglich der syntaktischen Struktur kann eine PGruppe einteilig (nur aus einem Partizip<br />

bestehend), zweiteilig (aus einem Partizip und weiteren Elementen, einer nominalen Gruppe<br />

(in verschiedenem Kasus) oder einer adverbialen Gruppe bestehend), drei- oder vierteilig sein.<br />

Die zweiteilige PGruppe ist am häufigsten vertreten, sie macht allein einen Anteil von ca.<br />

58 Vgl. Filipović (1977) über die Verben, die das Begleiten, Folgen, Verfolgen, Führen, Umgeben, Umrahmen,<br />

Säumen ausdrücken.<br />

59 Vgl. auch Helbig (1983:195), der die Partizipialgruppen in zwei Gruppen einteilt, nämlich in attributive und<br />

nicht-attributive Partizipialkonstruktionen (PK), wobei Letztere die adverbialen und die nebenprädikativischen<br />

PK umfassen. Während die attributiven PK als Reduzierungen von Relativsätzen dargestellt werden, lassen sich<br />

die nicht-attributiven PK in adverbiale Nebensätze durch sinnverwandte Konjunktionen wie weil, während,<br />

wenn, indem, obwohl paraphrasieren.

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