Diss_16 Okt 2006 finalvers
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des man-Satzes. Bei der Transformation fungiert das indefinite Pronomen man als<br />
Agensgröße, die wie jede Agensgröße erfragbar ist:<br />
(212) (a) Peter wird geschlagen.<br />
(b) Man schlägt Peter.<br />
(c) Wer schlägt Peter?<br />
(d) Es gibt jemanden, der Peter schlägt.<br />
Zu bemerken ist, dass auf die Frage „Wer schlägt Peter?“ nicht unbedingt mit „man“ als<br />
Urheber geantwortet wird, sondern auch durch die Paraphrase „Es gibt jemanden, der Peter<br />
schlägt.“ geantwortet werden kann; auf die Paraphrasierungsmöglichkeit bzw. den<br />
Implikationstest des indefiniten Pronomens „man“ wird in den Abschnitten 3.2.1.4.4., S. 104f.<br />
und 4.1.4.3., S. 141f. eingegangen. Das Gleiche gilt für das einstellige Verb schlafen:<br />
(213) (a) Es wird geschlafen.<br />
(b) Man schläft.<br />
(c) Wer schläft?<br />
(d) Es gibt jemanden, der schläft.<br />
Dagegen ist in nachstehendem Beispielsatz, der eine Transformation in einen man-Satz<br />
zulässt, die Paraphrase „Es gibt jemanden, der etwas tut/macht.“ ausgeschlossen:<br />
(214) (a) Essen wird mit zwei ‚s’ geschrieben. (Schmidt, 1987:189)<br />
(b) Essen schreibt man mit zwei ‚s’. (Schmidt, 1987:189)<br />
Es sind Aussagen, die keinen generischen Charakter haben, sondern als normierte Regeln<br />
aufzufassen sind (Schmidt, 1987); einen generischen Charakter hat das indefinite Pronomen<br />
man in Redewendungen, die Lebensweisheiten ausdrücken. Solche Lebensweisheiten lassen<br />
sich entweder in einem man-Satz oder in einer Passivkonstruktion wiedergeben,<br />
vorausgesetzt, dass die Passivkonstruktion möglich ist:<br />
(215) Wie man sich bettet, so liegt man. (Schmidt, 1987:182)<br />
(2<strong>16</strong>) Wo gehobelt wird, fallen Späne. (Schmidt, 1987:186)<br />
(217) (a) So isst man nicht. (Schmidt, 1987:188)<br />
(b) So wird nicht gegessen. (Schmidt, 1987:188)<br />
(218) (a) So etwas tut man nicht. (Schmidt, 1987:188)<br />
(b) * So etwas wird nicht getan. (Schmidt, 1987:188)