Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
werden kann. Dieses Ergebnis hat auch für das in den meisten Rhizomen des Schilfrohrs<br />
(Phragmites australis) in ungewöhnlich hohen Gehalten nachgewiesene n-C 24 H 50 Bestand.<br />
Während <strong>der</strong> Anteil von n-C 24 H 50 am Gesamtgehalt <strong>der</strong> n-Alkane für die Rhizome, die<br />
keinen Kontakt mit Salzwasser hatten, zwischen 7 und 8% liegt, zeigen Schilfrhizome, die<br />
periodisch vom Salzwasser überflutet wurden, mit 1,7% keine signifikant erhöhte Menge des<br />
n-C 24 H 50 (Freese, 2001). Obwohl Verteilungsmuster höherer Landpflanzen mit signifikant<br />
erhöhtem Gehalt eines geradzahligen n-Alkans ungewöhnlich sind, kommt es in Schilftorfen<br />
ebenfalls zu deutlich erhöhten Gehalten an n-C 24 H 50 und darüber hinaus oftmals zu einer<br />
Anreicherung dieser Verbindung in den entsprechenden Schilftorfen. Eine systematische,<br />
aufarbeitungsspezifische Kontamination durch das nicht ubiquitäre n-Tetracosan kann<br />
ausgeschlossen werden, da keine <strong>der</strong> parallel aufgearbeiteten Proben das n-C 24 H 50 in ähnlich<br />
hoher Konzentration enthält. Auch sind durch massenspektrometrische Messungen keine<br />
Hinweise auf Kontamination o<strong>der</strong> Koelution gefunden worden (siehe auch Methodenteil).<br />
Methylverzweigte iso- und anteiso-Alkane, die in einigen <strong>der</strong> untersuchten Pflanzenproben in<br />
geringen Mengen nachweisbar sind, werden durch die Harnstoffadduktion quantitativ<br />
entfernt. Durch die anschließend durchgeführte Aufreinigung an mit Silbernitrat<br />
imprägniertem Kieselgel werden zusätzlich noch alle eventuell enthaltenen ungesättigten<br />
Verbindungen entfernt. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass die rezenten<br />
Schilfrhizome selbst die Quelle für das n-C 24 H 50 darstellen. Da es in einigen Schilftorfen<br />
darüber hinaus zu einer Anreicherung dieser Verbindung kommt, wurde auch eine mikrobiell<br />
induzierte Produktion an den rezenten o<strong>der</strong> abgestorbenen Schilfrhizomen (Mykorrhiza) für<br />
möglich gehalten (Köller, 2002).<br />
Die Analyse eines von Schilfpflanzen durchsetzten Wattbodens aus Dangast zeigte<br />
nach dem Entfernen aller Schilfrhizome allerdings keine Anreicherung des n-C 24 H 50 im<br />
Sediment selbst, so dass hier offenbar keine zusätzliche Quelle für dieses n-Alkan vorliegt.<br />
Eine symbiontische Biosynthese und Freisetzung von Kohlenwasserstoffen ist für<br />
Nie<strong>der</strong>moorvegetation nicht nachweisbar. Die Symbiose von Pilzen und Pflanzen<br />
(Mykorrhiza) wurde bisher nur bei einigen Hochmoorpflanzen festgestellt, für die das saure<br />
Hochmoor ein geeignetes Substrat darstellt. Bei den Pilzen handelt es sich meist um<br />
Penicillium-Arten, die meist mit Calluna-, Vaccinium- o<strong>der</strong> Sphagnum-Arten<br />
vergesellschaftet sind (Küster in Göttlich, 1990).<br />
Infolge eines erhöhten Nährstoffangebots und meist ausreichen<strong>der</strong> Belüftung sind<br />
Nie<strong>der</strong>moortorfe in <strong>der</strong> Regel stark humifiziert, so dass die oberirdischen Pflanzenteile<br />
(Sprossstreu) vollständig zersetzt und mikrobiell abgebaut werden, während die<br />
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