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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Die Teufenintervalle von 78 cm bis zur unteren Begrenzung des Bohrkerns BNS1 in<br />

150 cm Teufe repräsentieren das dritte Grundmuster in <strong>der</strong> Lipidzusammensetzung. Die sehr<br />

niedrigen TOC-Gehalte von 0,1% bis maximal 0,5% deuten auf reine klastische<br />

Wattablagerungen ohne signifikanten Eintrag terrestrischer Biomasse hin. Bei <strong>der</strong><br />

stratigraphischen Beschreibung <strong>der</strong> Proben sind keine Pflanzen- o<strong>der</strong> Torfreste visuell<br />

erkennbar gewesen. Aufgrund <strong>der</strong> niedrigen Elementgehalte sind die berechneten C/N-<br />

Verhältnisse mit größeren Fehlern behaftet und haben deshalb nur eine eingeschränkte<br />

Aussagekraft. Dennoch ist durch höhere Probeneinwaagen bei <strong>der</strong> geochemischen<br />

Aufarbeitung ausreichend organisches Material extrahiert worden, welches eine<br />

Charakterisierung des organischen Materials erlaubt.<br />

Die n-Alkanverteilungsmuster <strong>der</strong> vier Sedimentabschnitte BNS1 (98-112 cm), BNS1<br />

(112-120 cm), BNS1 (120-135 cm) und BNS1 (135-150 cm) weisen einheitlich ein<br />

unimodales Maximum beim Hentriacontan (n-C 31 ) auf, wie es für zahlreiche Pflanzen in den<br />

Vegetationsgemeinschaften <strong>der</strong> Hochmoore charakteristisch ist (Abb. 6.2.1). Der n-Alkan-<br />

Vegetations-Indikator (AVI) weist treffend durch Werte 5% für den Anteil des Tetracosans an <strong>der</strong> Fraktion <strong>der</strong> aliphatischen<br />

Kohenwasserstoffe auf einen signifikanten Eintrag von Schilfpflanzen in einer Ablagerung<br />

hin. Dieser Wert wird in keiner Probe des unteren Bohrkernabschnitts überschritten, somit<br />

kann Schilfrohr als Hauptbestandteil des organischen Materials in diesen Sedimentabschnitten<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> pentacylischen Triterpenoide entspricht ebenfalls einem<br />

gemeinsamen Grundmuster, allerdings mit wesentlich größeren Schwankungen. Auffällig ist<br />

<strong>der</strong> hohe Anteil an Taraxerenon und Taraxerol, wobei mindestens eine dieser Verbindungen<br />

das Verteilungsmuster in den einzelnen Proben dominiert. Potentielle Quellen dieser<br />

Triterpenoide sind vor allem Hochmoorpflanzen wie die Besenheide (Calluna vulgaris) und<br />

die Moosbeere (Vaccinium oxycoccus), aber auch die Schwarzerle (Alnus glutinosa) enthält in<br />

ihrer Rinde geringe Mengen dieser Verbindungen. Obwohl als nicht pflanzenspezifisch<br />

eingestuft, zeigen diese Verbindungen offenbar eine Verholzung des pflanzlichen Gewebes<br />

an. Die hohen Gehalte an Betulin, Betulinsäure und Lupeol in <strong>der</strong> Probe BNS1 (98-112 cm)<br />

deuten als typische Verbindungen <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation auf einen signifikanten Anteil<br />

organischen Materials aus Birkengewächsen (Betulaceae) hin (WPI = 32,9%). Der in dieser<br />

Sedimentschicht detektierte Triterpenoidalkohol Uvaol ist bisher ausschließlich in den<br />

Pflanzenteilen <strong>der</strong> Besenheide (Calluna vulgaris) und in den abgestorbenen Blättern <strong>der</strong><br />

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