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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

In den Blättern <strong>der</strong> Rosmarienheide (Andromeda polifolia) dominieren vor allem<br />

Triterpenoidsäuren wie Ursolsäure, Oleanolsäure und ein weiteres ungesättigtes<br />

Ursolsäure<strong>der</strong>ivat (Abb. 5.4.10).<br />

Konzentration [µg/g TOC]<br />

Rosmarienheide (Andromeda polifolia)<br />

Blätter<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Rosmarienheide (Andromeda polifolia)<br />

Stengel und Wurzeln<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Rosmarienheide (Andromeda polifolia)<br />

zersetzte Blätter (März)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

u1<br />

U8<br />

Lupeol<br />

Oleanolsäure<br />

Ursolsäure<br />

U50<br />

U51<br />

unges. Ursols.<br />

0<br />

u1<br />

U8<br />

Lupeol<br />

Oleanolsäure<br />

Ursolsäure<br />

U50<br />

U51<br />

unges. Ursols.<br />

0<br />

u1<br />

U8<br />

Lupeol<br />

Oleanolsäure<br />

Ursolsäure<br />

U50<br />

U51<br />

unges. Ursols.<br />

Abb. 5.4.10: Verteilung <strong>der</strong> Triterpenoide in <strong>der</strong> Rosmarienheide (Andromeda polifolia).<br />

Zusätzlich sind noch zwei unbekannte Triterpenoidalkohole nachweisbar, die in keiner<br />

weiteren analysierten Pflanze vorkommen und deshalb evtl. einen pflanzenspezifischen<br />

Eintrag anzeigen könnten. Da die Verbindungen U50 und U51 aber nicht in den Wurzeln <strong>der</strong><br />

Rosmarienheide nachweisbar sind, ist aufgrund des niedrigeren Erhaltungspotentials <strong>der</strong><br />

Blätter nur ein eingeschränktes chemotaxonomisches Potential zu vermuten.<br />

Um das chemotaxonomische Potential dieser Verbindungen zu überprüfen, erfolgte<br />

eine erneute Probennahme und Analyse <strong>der</strong> Blätter. Dazu wurde bei <strong>der</strong> Probennahme<br />

abgestorbenes und bereits leicht zersetztes Blattmaterial aus <strong>der</strong> vergangenen<br />

Vegetationsperiode ausgesucht, um Hinweise auf die Stabilität <strong>der</strong> Triterpenoidverteilung zu<br />

erhalten. Sowohl U3, U50 und U51 als auch die ungesättigte Ursolsäure sind bereits wenige<br />

Monate nach dem Absterben <strong>der</strong> Blätter nicht mehr nachweisbar, stattdessen konnte erstmals<br />

Lupeol identifiziert werden. Der Triterpenoidgehalt in den abgestorbenen Blättern erreicht nur<br />

noch etwa 1,3% <strong>der</strong> im Herbst (in noch grünen Blättern) gemessenen Konzentration.<br />

Entwe<strong>der</strong> werden die Triterpenoide in <strong>der</strong> letzten Lebensphase <strong>der</strong> Blätter nochmals im<br />

Sekundärstoffwechsel <strong>der</strong> Pflanze umgesetzt o<strong>der</strong> es erfolgt ein außergewöhnlich schneller<br />

aerober Abbau <strong>der</strong> ansonsten eher stabilen Biomarker durch Mikroorganismen. Das erstmals<br />

in den abgeworfenen Blättern detektierte Lupeol kann durch eine frühdiagenetische<br />

Umwandlung <strong>der</strong> ursprünglichen Triterpenoide nicht erklärt werden. Vieles spricht dafür,<br />

dass es sich ebenfalls um ein Produkt des sich in <strong>der</strong> Endphase befindlichen<br />

Sekundärstoffwechsels handelt.<br />

In den Stängeln und Wurzeln <strong>der</strong> Rosmarienheide sind die Triterpenoidsäuren nur von<br />

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