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GRUNDLAGEN<br />

Als grasartige Sumpfpflanzen (Helophyten) werden die echten Gräser und die im<br />

Habitus ähnlichen Sauergräser (Caperaceae) sowie wenige Vertreter an<strong>der</strong>er Familien<br />

bezeichnet. Typische Vertreter ausläuferbilden<strong>der</strong> Schlenkenbewohner sind das<br />

Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium), das Weiße (Rhychospora alba) und<br />

das Braune Schnabelried (Rhychospora fusca) sowie die Blumenbinse (Scheuchzeria<br />

palustris). Allen Arten gemeinsam ist die Ausbildung von Durchlüftungsgeweben<br />

(Aerenchymen) in allen Organen, über die die unterirdischen Organe mit Sauerstoff versorgt<br />

werden. Die Hohlraumbauweise dürfte gleichermaßen eine Maßnahme darstellen, Baustoffe<br />

zu sparen, insbeson<strong>der</strong>e die wachstumsbegrenzenden Mangelnährstoffe Stickstoff und<br />

Phosphor. Das Sumpf-Sternstreifenmoos (Aulacomnium palustre) ist ein Vertreter <strong>der</strong><br />

Laubmoose, <strong>der</strong>en Vorkommen sich hauptsächlich auf die Saumgesellschaft am feuchteren<br />

Rand <strong>der</strong> Heidemoore sowie auf die Funktion als Ersatzvegetation nasser Birkenbruchwäl<strong>der</strong><br />

beschränkt.<br />

● Vegetation <strong>der</strong> Hochmoorbulte<br />

Zur Vegetation <strong>der</strong> Hochmoorbulte gehören Gefäßpflanzen (Kormophyten), die alle einen<br />

Höhenzuwachs erreichen müssen, <strong>der</strong> den <strong>der</strong> konkurrienden Torfmoose kompensiert. Sie<br />

entwickeln dabei ein Etagenwachstum, in dem man die Jahreszuwächse bei den meisten Arten<br />

gut erkennen kann.<br />

Pflanzenspezies wie die Besenheide (Calluna vulgaris), Rosmarienheide (Andromeda<br />

polifolia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) und Glockenheide (Erica tetralix) bilden als<br />

Zwergsträucher das prägende Element <strong>der</strong> Hochmoor- Bultenvegetation. Allen gemeinsam<br />

sind <strong>der</strong>be mehrjährige („immergrüne“) Blätter mit einer dicken Cuticula (Abschlusshaut), die<br />

ihnen helfen, sommerliche und winterliche Trockenperioden zu überstehen. Die Blatträn<strong>der</strong><br />

sind bei ihnen mit Ausnahme <strong>der</strong> Vaccinium-Arten nach unten umgebogen (revolute Blätter),<br />

wodurch die Spaltöffnungen beson<strong>der</strong>s geschützt werden. Sowohl die ledrigen Blätter als<br />

auch die verholzten Achsen sind außerordentlich arm an Proteinen und tragen dadurch dem<br />

geringen Stickstoff- und Phosphorangebot Rechnung. Die verlängerte Lebensdauer <strong>der</strong> Blätter<br />

ermöglicht es zudem, mit einer einmaligen Investition dieser Mangelmineralien für den<br />

Blattaufbau mehrere Jahre Photosynthese betreiben zu können, wobei allerdings die Leistung<br />

von Jahr zu Jahr geringer wird. Immergrüne, oft hartlaubige (skleromorphe) Blätter sind vor<br />

allem bei Pflanzen von Trockenstandorten zu finden und stellen auch dort eine wichtige<br />

Anpassung dar (Xeromorphie). Ebenso wie bei den Ericaceen nährstoffarmer Standorte ist<br />

Stickstoff- und Phosphormangel <strong>der</strong> entscheidende Auslöser für ihre Ausbildung und nicht<br />

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