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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
abzugrenzen, wurden an <strong>der</strong> Waldkiefer (Pinus sylvestris) durchgeführt. Diese enthält keine<br />
bekannten pentacyclischen Triterpenoide in ihren Nadeln, Ästen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rinde. Es wurden<br />
lediglich die beiden unbekannten Verbindungen U52 (610 µg/ TOC) und U53 (266 µg/g<br />
TOC) in den Ästen und U52 (222 µg/g TOC) in <strong>der</strong> Borke nachgewiesen, <strong>der</strong>en Fragmente im<br />
Massenspektrum auf eine triterpenoidtypische Grundstruktur hindeuten (Massenspektrum<br />
siehe Anhang). Auch in an<strong>der</strong>en Studien wurden in Koniferen (Nadelhölzern) keine<br />
Triterpenoide nachgewiesen. Dort werden sie durch die leichtflüchtigen Flavonoide ersetzt,<br />
die für Koniferen charakteristisch sind und sich dort beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Rinde anreichern<br />
(Hernes und Hedges, 2004).<br />
5.4.6 PENTACYCLISCHE TRITERPENOIDE IN DER HOCHMOORVEGETATION<br />
Die Verteilung <strong>der</strong> Triterpenoide innerhalb <strong>der</strong> Pflanzen kann wichtige Hinweise auf die<br />
Funktion dieser pflanzlichen Sekundärstoffe geben und erlaubt Aussagen über das<br />
chemotaxonomische Potential dieser Verbindung und somit über die Eignung als Biomarker<br />
einer Vegetationsgemeinschaft. Die getrennte Analyse des oberen grünen, endlos<br />
aufwachsenden Pflanzenteils des Hochmoor-Laubmooses Aulacomnium palustre<br />
(Sternstreifenmoos) und des braunen, am unteren Ende bereits im Torfentstehungsprozess<br />
befindlichen Pflanzenteils zeigt eine völlig unterschiedliche Verteilung <strong>der</strong> Triterpenoide<br />
innerhalb <strong>der</strong> Pflanze (Abb.5.4.4).<br />
Sternstreifenmoos (Aulacomnium palustre)<br />
grüner Pflanzenteil<br />
1200<br />
Sternstreifenmoos (Aulacomnium palustre)<br />
brauner Pflanzenteil<br />
1200<br />
Konzentration [µg/g TOC]<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Ursenon<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
U49<br />
0<br />
Ursenon<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
U49<br />
Abb. 5.4.4: Verteilung <strong>der</strong> Triterpenoide im Sternstreifenmoos (Aulacomnium palustre).<br />
Während im frischen, grünen Pflanzenteil nur geringe Mengen Ursolsäure (241 µg/g TOC)<br />
und β-Amyrin in Spuren nachgewiesen wurden, enthält <strong>der</strong> untere, bereits braune Pflanzenteil<br />
zahlreiche Triterpenoidalkohole und –ketone in hoher Konzentration.<br />
Sehr wahrscheinlich findet die Biosynthese <strong>der</strong> Triterpenoide zeitlich später im<br />
Vegetationszyklus statt o<strong>der</strong> die Biosynthese pentacyclischer Triterpenoide als<br />
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