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GRUNDLAGEN<br />

Energie als auch durch gewisse Abhängigkeiten (z.B. Licht- und Schattenpflanzen) und<br />

Anpassungsmechanismen <strong>der</strong> Pflanze.<br />

Die exogenen Faktoren bestimmen, welche Pflanzenarten an einem bestimmten Ort<br />

wachsen können und welche nicht, d.h. sie begrenzen den Rahmen <strong>der</strong><br />

Wachstumsmöglichkeiten im Gelände. Die endgültige Auswahl <strong>der</strong> Arten in einer<br />

Gesellschaft bestimmen sie in <strong>der</strong> Regel nicht. Dafür sind die endogenen Faktoren<br />

verantwortlich, jene Kräfte, welche die Pflanzen selbst besitzen o<strong>der</strong> entfalten, um das Leben<br />

in <strong>der</strong> Gemeinschaft zu regulieren (Dierßen, 2001). Die in dieser Arbeit analysierten<br />

Hochmoorpflanzen unterscheiden sich von den Nie<strong>der</strong>moorpflanzen in erster Linie durch ihre<br />

Anpassungsfähigkeit an extremen Nährstoffmangel und absolute Unabhängigkeit vom<br />

Grundwasserspiegel des Standorts.<br />

Aus <strong>der</strong> zufälligen primären Artenkombination, die aufgrund <strong>der</strong> exogenen Faktoren<br />

beispielsweise auf neu geschaffenen Wuchsplätzen wachsen können, entwickelt sich unter<br />

dem Einfluss <strong>der</strong> endogenen Faktoren eine bestimmte gesetzmäßige Artenkombination. Eine<br />

Ausnahme bildet ein exogener Extremfaktor wie z.B. <strong>der</strong> durch den steigenden Meeresspiegel<br />

induzierte Grundwasseranstieg in <strong>der</strong> norddeutschen Küstenregion, <strong>der</strong> für die Auslese <strong>der</strong><br />

Pflanzenarten in <strong>der</strong> Gesellschaft von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung war und ist. Durch den stark<br />

schwankenden Grundwasserspiegel und die extremen hydrologischen Bedingungen an <strong>der</strong><br />

sich südwärts verlagernden Küstenlinie wechselten die Vegetationsgemeinschaften im<br />

Hinterland mehrmals von grundwasserversorgter Nie<strong>der</strong>moor-Vegetation zu ombotropher<br />

(ausschließlich durch Regenwasser gespeister) Hochmoorvegetation und umgekehrt (Streif,<br />

1990).<br />

Eine Pflanze kann sich in <strong>der</strong> Artenverbindung ihrer Gesellschaft nur halten, wenn<br />

und solange sie sich räumlich, zeitlich und funktional einzufügen vermag. Gelingt das nicht,<br />

wird sie unterdrückt und letztlich eliminiert. Dementsprechend hat jede Pflanzengesellschaft<br />

neben <strong>der</strong> floristischen eine räumliche, zeitliche und funktionale Ordnung. Die räumliche<br />

Ordnung bezieht sich auf die chronologische Verbreitung einer Gesellschaft (z.B. Zonierung<br />

von Wasserpflanzengesellschaften) und auf das Einfügen <strong>der</strong> Gesellschaftspartner in den<br />

verfügbaren Wuchsraum.<br />

Der zeitlichen Ordnung unterliegen abiotische und biotische Faktoren wie etwa <strong>der</strong><br />

Rhythmus von Tages- und Jahreszeiten, <strong>der</strong> Wechsel von Regen- und Trockenzeiten,<br />

periodische Überschwemmungen etc. (Dierßen, 2001).<br />

Eine funktionale Ordnung <strong>der</strong> Gesellschaft zeigt sich in einem komplexen<br />

Wirkungsgefüge aus Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Partnern <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

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