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ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE<br />

Verknüpfung dieser Verbindung zwischen einer Torfablagerung und einer pflanzlichen Quelle<br />

möglich ist.<br />

Faziescharakterisierung von Torfen und Wattsedimenten<br />

Die Anwendung molekularer Biomarker und <strong>der</strong> daraus abgeleiteten Parameter auf<br />

Sedimentbohrkerne mit eingeschalteten Torflagen aus dem Spiekerooger Rückseitenwatt<br />

erlauben auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> charakteristischen Verteilung <strong>der</strong> n-Alkane und pentacyclischen<br />

Triterpenoide Sedimentschichten in ihrer Faziesentwicklung eindeutig zu charakterisieren und<br />

in das holozäne Ablagerungsgeschehen zeitlich einzuordnen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> zur Überprüfung an zahlreichen Torf- und Sedimentproben parallel<br />

durchgeführten botanischen Großrestanalyse sind durch die geochemische Analyse eindeutig<br />

nachvollziehbar. Darüber hinaus werden geochemisch auch geringe Anteile von Hochmooro<strong>der</strong><br />

Bruchwaldresten sichtbar, die sich aufgrund starker Zersetzung o<strong>der</strong> zu geringem Anteil<br />

<strong>der</strong> Makrofossilanalyse entziehen.<br />

Bisher waren die jüngeren „schwimmenden Torfe“ im Untersuchungsgebiet<br />

ausnahmslos als Schilftorfe charakterisiert worden (Sindowski, 1970), was mit <strong>der</strong><br />

Auswertung <strong>der</strong> Bohrungen dieser Studie sowohl durch geochemische Analysen als auch<br />

durch parallel durchgeführte botanische Großrestanalysen wi<strong>der</strong>legt werden kann. So<br />

enthalten die Bohrungen im Rückseitenwatt vor Ostbense sowohl eingeschaltete<br />

Bruchwaldtorfe als auch einen Laubmoos-Sphagnum-Torf. Da es sich um regressive Torfe<br />

handelt, müssen die Intervalle <strong>der</strong> Meeresspiegelabsenkungen bzw. Stagnationsphasen<br />

ausreichend lange gedauert haben, um ein Aufwachsen von Übergangsmoor/Hochmoor-<br />

Vegetationsgemeinschaften auf einem Nie<strong>der</strong>moortorf zu ermöglichen. Auch <strong>der</strong> Fund einer<br />

weiteren großflächigen, als Laubmoos-Übergangstorf charakterisierten Torfplatte an <strong>der</strong><br />

Oberfläche des Benser Watts beweist, dass nicht alle regressiven Torfschichten als Schilftorfe<br />

anzusprechen sind. Dieses Ergebnis entspricht auch <strong>der</strong> korrigierten<br />

Meeresspiegelanstiegskurve von Behre (2003), die im Gegensatz zur ursprünglichen Version<br />

(Behre, 1993) einen verlangsamten Anstieg mit längeren regressiven und stagnierenden<br />

Phasen im Spätholozän postuliert (Behre, 2003, 2004).<br />

Alle weiteren regressiven Sedimentablagerungen des Holozäns, in denen sich<br />

aufgrund eines zu kurzen Zeitintervalls keine Torfe bilden konnten, haben nur ein sehr<br />

geringes Erhaltungspotential und werden durch den übergeordneten transgressiven<br />

Sedimentationstrend aufgearbeitet o<strong>der</strong> verlieren ihren sedimentologischen Charakter (Chang<br />

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