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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Die Inversion <strong>der</strong> ermittelten Alter an <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Bohrung Ostbense 1 sind sehr<br />

wahrscheinlich auf einen allochthonen Eintrag von älteren erodierten Torfpartikeln<br />

zurückzuführen.<br />

Ein auffällig hohes Alter hat <strong>der</strong> Birkenwurzelstumpf, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Bohrung<br />

Ostbense 2 an <strong>der</strong> Wattoberfläche gefunden wurde. Das konventionelle 14 C-Alter von 3700 ±<br />

30 J.v.1950 entspricht einem kalibrierten Zeitintervall von 2144-2021 BC. Damit sind die<br />

Holzreste deutlich älter als alle oberflächennahen Torfproben aus dem Untersuchungsgebiet.<br />

Dies lässt eine Umlagerung <strong>der</strong> Baumreste aus älteren und tiefer versenkten Ablagerungen am<br />

wahrscheinlichsten erscheinen.<br />

Die Bohrung Bensersiel 1 (BNS1 0-150 cm) ist sehr nahe <strong>der</strong> Küstenlinie positioniert<br />

worden, da hier die holozäne Sedimentation <strong>der</strong> nach Norden geneigten Geestfläche<br />

beson<strong>der</strong>s dünn ist und sich so auch mit <strong>der</strong> vorhandenen Ausrüstung die Ablagerungen des<br />

Pleistozäns erreichen lassen. Erstaunlicherweise findet bereits in ca. 100 cm Teufe des<br />

Sedimentprofils <strong>der</strong> Übergang vom subborealen Klimaabschnitt zum Atlantikum (5000<br />

J.v.H.) statt. Nur wenige Zentimeter tiefer bei 111 cm Teufe ist mit 10500 J.v.1950 bereits die<br />

Grenze zu pleistozänen Ablagerungen erreicht.<br />

●<br />

Erosion und Umlagerung von Küstentorfen<br />

Neben <strong>der</strong> Erosion oberflächennaher Torfschichten führt vor allem die Rinnenverlagerung<br />

dazu, dass ehemals eingeschaltete Torfe freigelegt werden und als stark verfestigte Flächen im<br />

heutigen Watt zum Vorschein kommen (pers. Mitt. Axel Heinze, Heimatmuseum Esens) o<strong>der</strong><br />

aber vollständig erodiert und als fein verteilte Torfpartikel in die Wattsedimente eingelagert<br />

werden.<br />

Die Beobachtung, dass in den Rinnen Torf freigelegt und aktiv erodiert wird, spiegelt<br />

sich auch in den Ergebnissen <strong>der</strong> Arbeit von Krögel (1994) wi<strong>der</strong>. Dort wurde im Rahmen<br />

von ökologischen Untersuchungen u. a. <strong>der</strong> Gehalt an organischem Kohlenstoff im<br />

Rückseitenwatt von Langeoog gemessen. Die Werte sind in unmittelbarer Inselnähe, also im<br />

Bereich <strong>der</strong> Salzwiesen sehr hoch und steigen auch zum Festland hin an, während in den<br />

zentralen Wattbereichen keine o<strong>der</strong> nur sehr geringe Gehalte an organischem Kohlenstoff<br />

gemessen wurden. Auffällig ist aber ein lang gezogenes Gebiet mit höheren Werten, das im<br />

südlichen Drittel des Watts etwa parallel zur Küstenlinie liegt. Teilweise sind dort Werte von<br />

über 5% TOC gemessen worden. Das beschriebene Gebiet liegt genau im Verlauf des<br />

heutigen südlichen Hauptpriels. Daraus lässt sich ableiten, dass die hohen Werte des<br />

organischen Kohlenstoffs im Rückseitenwatt von Langeoog dort gemessen wurden, wo durch<br />

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