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GRUNDLAGEN<br />
Landpflanzen in <strong>der</strong> Regel C 27 -C 30 mit einer starken Dominanz bei C 29 , den sog.<br />
Phytosterolen) und besitzen ein tetracyclisches Grundgerüst mit einer Seitenkette. Das in<br />
höheren Landpflanzen dominierende β-Sitosterol (24-Ethylcholest-5-en-3β-ol; Struktur s.<br />
Abb. 2.6.4) wird auch in Epicuticularwachsen angetroffen (Gülz, 1994).<br />
HO<br />
1<br />
A<br />
19<br />
10<br />
9<br />
11<br />
B<br />
C<br />
3 5 7<br />
13<br />
14<br />
21<br />
17<br />
D<br />
22<br />
20 23<br />
28<br />
24<br />
β-Sitosterol<br />
24-Ethylcholest-5-en-3β-ol<br />
Abb. 2.6.4: Struktur des am<br />
weitesten verbreiteten Phytosterols.<br />
18<br />
15<br />
29<br />
25<br />
27<br />
26<br />
Die Mehrzahl <strong>der</strong> pflanzlichen tetracyclischen<br />
Steroide leiten sich von Cycloartenol (9β,19-<br />
Cyclolanost-24-en-3β-ol) ab, welches aus Squalenepoxid<br />
entsteht und 30 Kohlenstoffatome besitzt<br />
(Amelingmeier, 1999; Vostrowsky, 2000). Die in<br />
torfbildenden Pflanzen und Torfen detektierten<br />
Steroide zeigen keine charakteristische<br />
Verteilung: β-Sitosterol dominiert deutlich, z.T. zusammen<br />
mit dem gesättigten 24-Ethylcholestan-3β<br />
-ol, vor an<strong>der</strong>en Steroidalkoholen wie z.B. Cycloartenol, Campesterol (C 28 : 24-Methylcholest-5-en-3β-ol)<br />
o<strong>der</strong> Cholesterin (C 27 : Cholest-5-en-3β-ol) und ihren gesättigten Analoga.<br />
Als einziges Keton wurde in Torfen das zweifach ungesättigte 24-Ethyl-5α-cholesta-3,5-dien-<br />
7-on gefunden, allerdings konnte ebenfalls kein chemotaxonomischer Bezug festgestellt<br />
werden. Die relative Zusammensetzung <strong>der</strong> Steroide konnte keinen genaueren Hinweis auf<br />
einen spezifischen Eintrag von Pflanzenmaterial geben (Gramberg, 1995; Behrens, 1996;<br />
Rautenberg, 1997; Köller, 1998; Wöstmann, 2000; Freese, 2001).<br />
2.6.8 PENTACYCLISCHE TRITERPENOIDE<br />
Die ebenfalls aus Squalenepoxid hervorgehenden, allerdings fast ausschließlich 30<br />
Kohlenstoffatome zählenden pentacyclischen Triterpenoide mit einer Sauerstofffunktion an<br />
C-3 werden vor allem in Pflanzensäften (Harze und Milchsäfte), aber auch als Bestandteile<br />
von Cuticularwachsen überwiegend <strong>der</strong> höheren Pflanzen angetroffen (Karrer, 1976; Tulloch,<br />
1976; Gülz, 1994; Bianchi, 1995; Amelingmeier, 1999). Die wichtigsten <strong>der</strong> zahlreichen<br />
Verbindungen lassen sich aufgrund ihres Kohlenstoffgrundgerüsts grob in vier Gruppen<br />
unterteilen: 1. Oleanan-, 2. Ursan-, 3. Lupan- und 4. Friedelan<strong>der</strong>ivate (Karrer, 1976; s.a.<br />
Abb. 2.6.5). In Blattwachsen liegen sie meistens als Triterpenoidalkohol, -keton, -aldehyd<br />
o<strong>der</strong> -säure vor, wobei die Alkohole z.T. mit langkettigen Fettsäuren o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Essigsäure<br />
verestert sind (Gülz, 1994; Bianchi, 1995). Des weiteren können sie in <strong>der</strong> Pflanze als<br />
Glykoside o<strong>der</strong> Saponine gebunden vorliegen (Karrer, 1976).<br />
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