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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
durch das C 29 - auch von dem C 27 -n-Alkan dominiert. Rieley et al. (1991) und Köller (2002)<br />
beschreiben für die Schwarzerle (Alnus glutinosa) ebenfalls ein Verteilungsmuster <strong>der</strong><br />
n-Alkane, das von den C 27 - und C 29 -Homologen gleichermaßen dominiert wird (Abb. 5.3.6).<br />
Die Dominanz des C 27 - und/o<strong>der</strong> C 29 -n-Alkans wird allgemein für Blätter von Bäumen auch<br />
an<strong>der</strong>er Arten beschrieben, z.B. Bergahorn (Acer pseudoplatanus) o<strong>der</strong> Rosskastanie<br />
(Aesculus hippocastanum) (Rieley et al., 1991; van Bergen et al., 1997). Für die Stieleiche<br />
(Quercus robur) gibt es unterschiedliche Ergebnisse, so wird von n-C 27 H 56 (Rieley et al.,<br />
1991) bzw. von n-C 29 H 60 (Collister et al., 1994) als Maximum berichtet. Eine Erklärung für<br />
diese Diskrepanz kann außer in einer natürlichen Varietät auch in <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Saisonalität des Untersuchungsmaterials begründet sein, da in keiner dieser Studien <strong>der</strong><br />
saisonale Zeitpunkt <strong>der</strong> Probenahme genannt wird.<br />
Auffällig niedrig ist <strong>der</strong> Gehalt <strong>der</strong> n-Alkane in den Nadeln <strong>der</strong> Moorkiefer, die mit<br />
einer Maximalkonzentration von 8 µg/g TOC für das n-Heptacosan keinen signifikanten<br />
Anteil zum Eintrag <strong>der</strong> n-Alkane bei <strong>der</strong> Torfbildung beitragen kann. Ein C org /N ges -Verhältnis<br />
von 70 für die Nadeln <strong>der</strong> Moorkiefer deutet auf einen erhöhten Gehalt an Cellulose bzw.<br />
zellwandverstärkenden Polysaccariden hin, die anscheinend einen Teil <strong>der</strong> sonst für vaskuläre<br />
Pflanzen typischen Blattwachse auf <strong>der</strong> Cuticula ersetzen. In <strong>der</strong> Rinde und in den Ästen <strong>der</strong><br />
Moorkiefer waren n-Alkane nur in nicht quantifizierbaren Spuren nachweisbar.<br />
Für die in Bruchwäl<strong>der</strong>n Nordwestdeutschlands vorkommenden Baumarten wie<br />
Schwarzerle und Moorbirke sowie strauchbildende Weidenarten (nicht bruchwaldtorfbildend)<br />
herrscht bei den n-Alkanverteilungsmustern <strong>der</strong> Blattwachse eine Dominanz des<br />
C 27 - und/o<strong>der</strong> C 29 -n-Alkans vor. Wenn die hydrologischen Bedingungen am Standort <strong>der</strong><br />
Pflanze einen Einfluss auf die Zusammensetzung <strong>der</strong> Blattwachse haben, müsste sich dies<br />
auch in den n- Alkanverteilungsmustern <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation durch eine erste sichtbare<br />
Verschiebung zu längerkettigen n-Alkanen erkennen lassen, da Bruchwäl<strong>der</strong> die<br />
oberflächliche Austrocknung eines Nie<strong>der</strong>moores anzeigen. Tatsächlich besitzen Bäume aber<br />
oftmals ein Maximum beim n-C 27 -Alkan in den analysierten Blättern. Eine mögliche<br />
Erklärung dafür ist die vom Standort unabhängige und ausreichende Versorgung mit<br />
Grundwasser, die durch die tiefen Pfahlwurzeln <strong>der</strong> Bäume gewährleistet wird und die<br />
Ausbildung einer dickeren und zäheren Blattcuticula als Schutz vor Austrocknung durch<br />
beson<strong>der</strong>s langkettige Blattwachse (n-C 29 bis n-C 33 ) überflüssig macht.<br />
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