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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Tab. 5.2.2: Molekulare Isotopensignatur <strong>der</strong> n-Alkane in den Blattwachsen <strong>der</strong> marinen Makroflora.<br />

Pflanzenblätter<br />

Vorkommen<br />

δ 13 C<br />

n-C 15<br />

δ 13 C<br />

n-C 17<br />

δ 13 C<br />

n-C 19<br />

δ 13 C<br />

n-C 21<br />

δ 13 C<br />

n-C 23<br />

Zostera marina marine Makroflora -11,4 -12,3 -15,0 -14,7 -15,5<br />

Zostera noltii marine Makroflora -12,1 -15,8 -15,0 -14,7 -15,9<br />

Die δ 13 C-Werte <strong>der</strong> n-Alkane in den analysierten torfbilden<strong>der</strong> Pflanzen (Tab. 5.2.1) reichen von<br />

-27,7‰ für n-C 23 in den Blättern <strong>der</strong> Besenheide (Calluna vulgaris) bis -39,5‰ für n-C 33 in den<br />

Blättern <strong>der</strong> Wasserminze (Mentha aquatica) und sind damit isotopisch etwas schwerer als die in<br />

<strong>der</strong> Literatur publizierte Spanne von -32‰ bis -39‰ für C 3 -Pflanzen (Rieley et al., 1991;<br />

Collister et al., 1994). Die ermittelten δ 13 C-Werte erlauben wie auch schon die pauschalen<br />

Kohlenstoffsignaturen keine Unterscheidung von Hochmoor- und Nie<strong>der</strong>moorvegetation. Auch<br />

ist kein allgemeiner Zusammenhang zwischen Isotopensignal und Kettenlänge des jeweiligen<br />

n-Alkans erkennbar. Die Variation <strong>der</strong> δ 13 C-Werte ist offensichtlich auf die natürliche<br />

Schwankungsbreite <strong>der</strong> Einzelverbindungen zurückzuführen, die auf zahlreichen weiteren<br />

Parametern wie Lichtintensität, Temperatur, Alter <strong>der</strong> Pflanze, saisonale Effekte, aber auch<br />

Nährstoffversorgung und Versorgung mit Wasser beruht (z.B. Park und Epstein, 1960). Eine<br />

Übersicht über die z.T. gegenläufig wirkenden Effekte <strong>der</strong> Isotopenfraktionierung bei <strong>der</strong><br />

Biosynthese pflanzlicher Blattwachse wurde von Arens et al. (2000) erstellt (Tab. 5.2.3).<br />

Tab. 5.2.3: Faktoren, die die Kohlenstoffisotopenfraktionierung in C 3 -Pflanzen beeinflussen (nach<br />

Arens et al., 2000).<br />

Faktor Spannweite Richtung Ökologische Bedingungen<br />

Recyceltes CO 2 1-5‰ Negativ Dichte Vegetation ohne große<br />

Luftbewegung o<strong>der</strong> ausgasende Böden<br />

Lichtmangel 5-6‰ Negativ Unterwuchs in Wäl<strong>der</strong>n<br />

Wassermangel 3-6‰ Positiv Arides und semiarides Klima<br />

Osmotischer Stress 3-10‰ Positiv Hochsaline Böden, hoher CO 2 -<br />

Partialdruck<br />

Nährstoffmangel 4‰ Negativ Nährstoffarme Böden (Hochmoor)<br />

Niedrige<br />

Temperaturen<br />

3‰ Negativ Große Höhen, Polarregionen während<br />

<strong>der</strong> Eiszeit<br />

Geringer CO 2 - 3-7‰ Positiv Hohe Gebirge<br />

Partialdruck<br />

Wuchsform 1-3‰ Negativ/positiv Laubbaum, Nadelbaum, Busch, Gras<br />

Alter <strong>der</strong> Pflanze 2‰ Negativ in<br />

Jungpflanzen<br />

Jungpflanze gegenüber ausgewachsener<br />

Pflanze<br />

Intensität <strong>der</strong> UV- 1-3‰ Negativ in <strong>der</strong> Sonnenbeschienene gegenüber<br />

Einstrahlung<br />

Jahreszeitliche<br />

Schwankungen<br />

Sonne<br />

beschatteten Blättern<br />

1-2‰ Negativ/positiv Größte Effekte in semiaridem und<br />

aridem Klima<br />

Demnach ergibt sich die faktisch einzige Isotopenfraktionierung, die zur Faziescharakterisierung<br />

des organischen Materials in den Wattsedimenten geeignet ist, aufgrund <strong>der</strong> Nutzung<br />

unterschiedlicher Kohlendioxidpools mariner und terrestrischer Organismen (siehe Kap. 6.1.2.).<br />

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