Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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GRUNDLAGEN<br />
Parallel mit den pH-Unterschieden än<strong>der</strong>n sich in aller Regel die Stickstoffgehalte <strong>der</strong><br />
Torfe. So verhalten sich die Zersetzungsgrade <strong>der</strong> Torfe weitgehend parallel zu den<br />
N-Gehalten bzw. gegenläufig zu den C/N-Verhältnissen <strong>der</strong> Torfe, was auch <strong>der</strong> forstlichen<br />
Erfahrung entspricht, dass N-reiches Falllaub (z.B. von Esche und Erle) beson<strong>der</strong>s schnell<br />
umgesetzt wird (Grosse-Braukmann, 1990).<br />
Neben <strong>der</strong> chemischen Elementarzusammensetzung des pflanzlichen Ausgangsmaterials<br />
spielen auch die hydrologischen Verhältnisse im Moor bei <strong>der</strong> Torfbildung eine<br />
entscheidende Rolle. Wenn in einem Moor die mittleren Grundwasserstände niedrig bzw. die<br />
Grundwasserschwankungen groß sind, ist eine starke Zersetzung die Folge. Umgekehrt sind<br />
die unter hohen und wenig schwankenden Wasserständen abgelagerten Torfe beson<strong>der</strong>s<br />
schwach zersetzt.<br />
Die Übergangsmoore, noch verhältnismäßig nährstoffarm und sauer, stehen<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Erhaltungsbedingungen den Hochmooren nahe. Da bei ihnen aber die<br />
Artenzahl in <strong>der</strong> Vegetation größer als bei den Hochmooren ist, sind ihre Torfe botanisch am<br />
vielfältigsten zusammengesetzt.<br />
2.5.3 MIKROBIELLER ABBAU VON TORF<br />
Torfe können in Abhängigkeit von den Bildungsbedingungen hinsichtlich ihrer pflanzlichen<br />
Zusammensetzung und <strong>der</strong> mineralischen Anteile variieren. Eine dritte und sehr wesentliche<br />
Variationsmöglichkeit ist <strong>der</strong> Zersetzungsgrad. Der Zersetzungsgrad von Torfen stellt das<br />
Ausmaß <strong>der</strong> Zersetzung torfbilden<strong>der</strong> Pflanzenteile dar. Auch in wachsenden Mooren kommt<br />
es während <strong>der</strong> Torfablagerung so zu beträchtlichen Stoffverlusten. Diese Stoffverluste<br />
können im Vergleich zur aufwachsenden Biomasse über 50% betragen (Zeitz, 1997). Aus<br />
Datierungen (u.a. durch Pollenanalyse) vermutet Lappalainen (1996), dass das<br />
durchschnittliche Wachstum <strong>der</strong> Moore etwa 0,5 – 1 mm pro Jahr beträgt. Bei den<br />
Stoffverlusten spielen zwei Prozesse eine wesentliche Rolle: die Mineralisierung und die<br />
Humifizierung.<br />
Die Mineralisierung ist die durch Bodenorganismen vorgenommene biochemische<br />
Umwandlung von organischer Substanz in anorganische Verbindungen. Als<br />
thermodynamisch stabilste Produkte entstehen Gase, unter aeroben Bedingungen CO 2 und N 2 ,<br />
unter anaeroben Bedingungen NH 3 , H 2 S und CH 4 . Dabei wird Energie freigesetzt, die die<br />
Mikroorganismen für ihren eigenen Betriebsstoffwechsel benötigen. Die Mineralisierung von<br />
Torfen verläuft in drei Phasen (Müller et al., 1980; Kuntze et al., 1992).<br />
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