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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Die in 440-445 cm Teufe angereicherten Torfpartikel entsprechen in ihrer n-Alkanverteilung<br />

dem eines Nie<strong>der</strong>moortorfs ohne größeren Schilftorfanteil. Das Verteilungsmuster<br />

<strong>der</strong> Triterpenoide ist identisch mit dem im Sedimentabschnitt 280-285 cm und erstreckt<br />

ebenfalls in <strong>der</strong> Mehrzahl auf typische Verbindungen waldreicher Übergangsmoore.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Zusammensetzung des<br />

organischen Materials <strong>der</strong> torfhaltigen Sedimente über den gesamten analysierten<br />

Teufenabschnitt relativ homogen ist. Die eingeschwemmten Torfpartikel haben ihren<br />

Ursprung wahrscheinlich in einem größeren Torfvorkommen, welches über einen längeren<br />

Zeitabschnitt erodiert wurde und kontinuierlich Torfpartikel freisetzt hat.<br />

Die Sedimentprobe, die <strong>der</strong> Bohrung auf <strong>der</strong> Gröninger Plate in 375-380 cm Teufe<br />

entnommen wurde (GP1 375-385cm), weist dagegen eine n-Alkanverteilung auf, die einen<br />

deutlichen Eintrag hochmoortypischer Vegetationsreste anzeigt. Das unimodale Maximum<br />

beim Hentriacontan (n-C 31 ) wird von einem niedrigen PPI-Wert begleitet, <strong>der</strong> die<br />

Abwesenheit größerer Mengen erodierter Schilftorfe anzeigt. Auch das Verteilungsmuster <strong>der</strong><br />

pentacyclischen Triterpenoide enthält einen größeren Anteil (BPI = 22%) Verbindungen<br />

hochmoortypischer Vegetationsgemeinschaften. Die Triterpenoide Friedelin, Uvaol, Oleanolsäure<br />

und Ursolsäure sind zum Beispiel in einer nahezu identischen Verteilung Bestandteile in<br />

den Wurzeln <strong>der</strong> Besenheide (Calluna vulgaris, vergl. Abb. 5.4.5). Auch <strong>der</strong> unbekannte<br />

Triterpenoidalkohol U29 (Massenspektrum siehe Anhang 9.2.1) ist in den Wurzeln <strong>der</strong><br />

Besenheide identifiziert worden und gibt einen weiteren Hinweis auf einen Eintrag von<br />

erodiertem Hochmoortorf. Die ebenfalls hohen Gehalte von Lupeol, Betulin und Betulinsäure<br />

weisen auf einen signifikanten Anteil von Bruchwaldtorfen hin, hauptsächlich gebildet aus<br />

Birkengewächsen (Betulaceae) (WPI = 44,6%). Das in diese Sedimentschicht eingeschwemmte<br />

Material stellt demnach eine Mischung aus Bruchwaldtorfresten und<br />

Hochmoortorfresten dar.<br />

6.3 ZUSAMMENFASSENDE STRATIGRAPHISCHE (FAZIELLE)<br />

CHARAKTERISIERUNG HOLOZÄNER SEDIMENTABLAGERUNGEN IM<br />

SPIEKEROOGER RÜCKSEITENWATT<br />

Die holozänen Torfablagerungen in den Rückseitenwatten <strong>der</strong> Ostfriesischen Inseln nehmen<br />

sedimentologisch und stratigraphisch eine Son<strong>der</strong>stellung ein, da es sich bei Torfen um eine<br />

Biofazies und nicht um eine Lithofazies handelt. Ihre Akkumulation ist durch Wachstum<br />

gesteuert, das sehr empfindlich auf verschiedenste Einflüsse wie beispielsweise Klima, aber<br />

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