Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Ein Vergleich mit <strong>der</strong> n-Alkanverteilung in Extrakten aus verschiedenen Pflanzenteilen<br />
rezenter Seggen ergibt eine gute Übereinstimmung mit <strong>der</strong> n-Alkanverteilung in den Wurzeln<br />
<strong>der</strong> Schnabel-Segge (Carex rostrata). Ähnlich wie bei <strong>der</strong> Schilfpflanze wird auch bei den<br />
Seggen ausschließlich das n-Alkanverteilungsmuster unterirdischer Pflanzenteile in einem<br />
Torf konserviert, obwohl <strong>der</strong> Gehalt an n-Alkanen in den Blättern <strong>der</strong> Pflanze etwa fünfzig<br />
mal so hoch ist. Dieses Ergebnis verdeutlicht erneut die außerordentliche Bedeutung des<br />
spezifischen Erhaltungspotentials einzelner Pflanzenteile während <strong>der</strong> Torfbildung. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> ungünstigen Erhaltungsbedingungen im Nie<strong>der</strong>moor allgemein und speziell für leicht<br />
abbaubares Blattmaterial bleiben so gut wie keine Lipide aus diesen Pflanzenteilen erhalten.<br />
Trotz geringer Reste hochmoorartiger Vegetation sind in <strong>der</strong> Seggentorfprobe keine<br />
pentacyclischen Triterpenoide nachweisbar. Dies entspricht den Erwartungen und unterstützt<br />
die Ergebnisse dieser Studie, wonach Nie<strong>der</strong>moorvegetation keine signifikante Quelle dieser<br />
Verbindungen darstellt.<br />
● Birkenwurzelstumpf (Benser Watt, 53°42,37 N; 07°38,79 E)<br />
Abb. 6.1.5: Birkenwurzelstumpf im Benser Watt.<br />
Bei einer Probennahme im Spiekerooger Rückseitenwatt wurden in <strong>der</strong> Nähe des Bohrkern<br />
OB2 (53°42,37 N; 07°38,79 E) die Überreste einer Birke in Form eines gut erhaltenen<br />
Wurzelstumpfes und mehrerer Äste entdeckt (Abb. 6.1.5, genaue Probenlokation siehe Abb.<br />
3.4, dort als Bruchwaldreste bezeichnet). Die Analyse <strong>der</strong> entnommenen Probe kann<br />
wertvolle Hinweise auf die Stabilität o<strong>der</strong> mögliche frühdiagenetische Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
Lipidinventar eines Birkenbruchwaldes geben und ist zu diesem Zweck auch datiert worden.<br />
Das konventionelle 14 C-Alter <strong>der</strong> Probe beträgt 3700 ± 30 [J.v.1950] und entspricht einem<br />
kalibrierten Zeitintervall von 2144-2021 BC (vor Christus). Damit stammt die Probe aus dem<br />
Subboreal (Späte Wärmezeit) und ist nicht etwa nachträglich in das Rückseitenwatt<br />
eingeschwemmt worden.<br />
141