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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

● Weitere Pflanzen <strong>der</strong> Verlandungsvegetation im Nie<strong>der</strong>moor<br />

In den Blättern, Stängeln und Wurzeln des Rohrkolbens (Typha latifolia) sind keine<br />

Triterpenoidalkohole o<strong>der</strong> –ketone identifiziert worden. Auch in <strong>der</strong> Schnabelsegge (Carex<br />

rostrata) und <strong>der</strong> Blasensegge (Carex vesicaria) sind keine pentacyclischen Triterpenoide<br />

nachweisbar. Die Teichsimse (Schoenoplectus lacustris) enthält sehr geringe Mengen des<br />

unbekannten Triterpenoidalkohols U30 (32 µg/g TOC), während die Sumpfscheide (Cladium<br />

mariscus) als einzige Pflanze <strong>der</strong> Verlandungsvegetation α-Amyrin (260 µg/g TOC),<br />

β-Amyrin (201 µg/g TOC), den unbekannten Triterpenoidalkohol U30 (27 µg/g TOC) und<br />

einen weiteren unbekannten Triterpenoidalkohol enthält, <strong>der</strong> aufgrund eines unvollständigen<br />

Massenspektrums nicht identifiziert werden konnte (60 µg/g TOC; Abb. 5.4.1).<br />

Mit insgesamt 548 µg/g TOC enthält die Sumpfscheide eine signifikante Menge dieser<br />

eher für Hochmoorpflanzen typischen Biomarker. Allerdings stammt diese Pflanze nicht aus<br />

einem Habitat natürlicher Vegetationsgemeinschaften, son<strong>der</strong>n aus einer Nachzüchtung des<br />

botanischen Gartens <strong>der</strong> Universität Oldenburg. Die Aufzucht erfolgte in Gartenerde und<br />

unter Gewächshausklima. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die beson<strong>der</strong>en<br />

Umweltbedingungen die Biosynthese pflanzlicher Sekundärstoffe signifikant beeinflusst<br />

haben.<br />

5.4.3 AUSTROCKNENDE NIEDERMOORE UND DER ÜBERGANG ZUM BRUCHWALD<br />

(ÜBERGANGSMOOR)<br />

Das Pfeifengras (Molinia caerulea) und die Flatterbinse (Juncus effusus) sind typische<br />

Vertreter früher Entwässerungsstadien eines Nie<strong>der</strong>moores, während <strong>der</strong> Sumpffarn<br />

(Thelypteris palustris) fast ausschließlich im Unterholz eines Erlen-Birkenbruchwaldes<br />

größere geschlossene Bestände aufbaut. Dieser Unterschied zeigt sich auch in <strong>der</strong><br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> extrahierbaren Lipide. So können we<strong>der</strong> in den einzelnen ober- und<br />

unterirdischen Pflanzenteilen des Pfeifengrases (Molinia caerulea) noch in <strong>der</strong> Flatterbinse<br />

(Juncus effusus) Triterpenoide nachgewiesen werden, während in den Blättern des<br />

Sumpffarns (Thelypteris palustris) <strong>der</strong> unidentifizierte Triterpenoidalkohol U30 (125 µg/g<br />

TOC) und zwei weitere unbekannte Triterpenoidalkohole (U9 mit 110 µg/g TOC und U46 mit<br />

79 µg/g TOC) nachzuweisen sind. Die Pflanzenstängel des Sumpffarns enthalten nur geringe<br />

Mengen an den bereits in den Blättern vorkommenden Verbindungen U30 (92 µg/g TOC) und<br />

U46 (40 µg/g TOC). Der Speicherknoten des Sumpffarns enthält keine Triterpenoide,<br />

während in den Wurzeln zusätzlich zu den in den Blättern nachgewiesenen Verbindungen<br />

deutlich größere Mengen Betulin (504 µg/g TOC), Betulinsäure (135 µg/g TOC) und ein<br />

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