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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

●<br />

Entstehung und Verbreitung <strong>der</strong> eingeschalteten „schwimmenden“ Torfe im<br />

Spiekerooger Rückseitenwatt (regressive Torfbildung)<br />

Bei marinen Regressionen im Sinne von horizontaler Küstenverschiebung dringt das Moor<br />

seewärts vor. Dabei entsteht entlang <strong>der</strong> Küste ein Gebiet, in dem <strong>der</strong> durch die Regression<br />

neu geschaffene terrestrische Ablagerungsraum und das Torfwachstum miteinan<strong>der</strong> im<br />

Gleichgewicht stehen. Eingespülte klastische Sedimente werden entwe<strong>der</strong> um die<br />

Moorflächen verteilt o<strong>der</strong> in Rinnen kanalisiert und an <strong>der</strong> Küste abgelagert, wodurch<br />

wie<strong>der</strong>um neue Flächen für das seewärtige Vordringen <strong>der</strong> Moore geschaffen werden<br />

(Diessel, 1992). Das Torfwachstum wird nach Diessel (1992) meist durch ein erhöhtes<br />

Energieniveau aufgrund fluviatiler Einflüsse von Land her beendet. Bei dem in dieser Arbeit<br />

bearbeiteten Sedimentationsraum kann jedoch davon ausgegangen werden, dass dem<br />

Torfwachstum durch erneute transgressive Prozesse ein Ende gesetzt wurde. Regressive Torfe<br />

wachsen auf Flächen auf, die vormals wasserbedeckt waren. Sie sind also im vorliegenden<br />

Sedimentationsraum dadurch gekennzeichnet, dass im Liegenden lagunäre und marine<br />

Sedimente vorzufinden sind. Sie werden daher in <strong>der</strong> gängigen Nordsee-Literatur als<br />

eingeschaltete o<strong>der</strong> auch schwimmende Torfe bezeichnet (Abb. 6.3.2b).<br />

b)<br />

Spiekeroog<br />

●<br />

Neuharlingersiel<br />

Abb. 6.3.2b: Modellierte Ausbreitung eingeschalteter, so genannten „schwimmen<strong>der</strong> Torfe“<br />

(dunkelgrüne Streckenabschnitte und Bohrlokationen in <strong>der</strong> Abbildung) im<br />

Rückseitenwatt <strong>der</strong> Insel Spiekeroog auf <strong>der</strong> Basis flachseismischer Messungen<br />

(Bungenstock, 2005).<br />

Die sich im Spiekerooger Rückseitenwatt über dem Basaltorf nach oben anschließenden<br />

subborealen Torflagen (Alter ca. 5800-5500 Jahre) stellen die erste flächenhafte<br />

Sedimentfolge des Küsten-Holozäns im Untersuchungsgebiet dar. Sie werden auch als<br />

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